18:30

Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

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17:35

Der SMI schliesst mit einem Plus von 1,44 Prozent auf 11'349 Punkten.

Händler erklärten, nach einem überraschend starken US-Stellenaufbau seien die Zinssorgen der Anleger an der Wall Street wieder hochgekocht. Sollte die US-Notenbank weiter an der Zinsschraube drehen, berge dies das Risiko, dass es zu einer harten Landung der Wirtschaft komme. Der geringere Risiko-Appetit habe Anleger in die traditionell krisenfesteren Schweizer Aktien gelockt. Im Wochenvergleich steuerte das Börsenbarometer auf eine Seitwärtsbewegung zu.

Aufwärts ging es vor allem für Aktien von Unternehmen mit einem konjunkturunabhängigen Geschäftsmodell, die in den Vortagen unter Druck standen. Roche gewann 3,1 Prozent, Novartis 1,64 Prozent und Nestlé 1,78 Prozent.

Grösster SMI-Gewinner am Freitag ist zudem Logitech (+ 3,17 Prozent)

Der Verkauf des Schweizer Geschäfts bescherte Zur Rose den grössten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien der Online-Apotheke stiegen vorübergehend um gut 92 Prozent und notierten zum Börsenschluss dann noch 30,38 Prozent im Plus. Schwächer notierten die Aktien von Firmen, die stärker vom Gang der Wirtschaft abhängen. Credit Suisse verloren 1,07 Prozent, der Zementkonzern Holcim 1,01 Prozent.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:00

Der Dollar hat zum Franken nach Veröffentlichung der US-Daten deutlich angezogen. Während das Währungspaar am Mittag noch weit unter der 0,92-Marke notierte, klettert der Dollar am Nachmittag bis auf 0,9232 Franken. Auch der Euro legte zur Schweizer Währung unterdessen etwas zu und geht aktuell wieder leicht oberhalb der Parität zu 1,0031 Franken um.

Am Nachmittag sorgte die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für eine grosse Überraschung am Devisenmarkt. "Der Stellenzuwachs ist fast schon als Job-Boom zu bezeichnen", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank die Daten. Der US-Arbeitsmarkt hat für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine hohe Bedeutung. Die starke Entwicklung im Januar vergrössert den Spielraum für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation, was dem Dollar Auftrieb verlieh.

Zudem sorgten stärker als erwartet ausgefallene Daten zur Stimmung in US-Unternehmen für weiteren Auftrieb beim Dollar, was den Euro noch stärker unter Druck setzte. Ein Stimmungsindikator für Unternehmen im Bereich Dienstleistungen ist viel stärker als erwartet gestiegen und signalisierte wieder Wachstum in dem für die US-Wirtschaft wichtigen Sektor.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1876 Dollar gehandelt und damit etwa 36 Dollar niedriger als am Vortag.

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16:45

Aktien von Tesla steigen um 5,7 Prozent und liegen mit 199 Dollar so hoch wie seit fast drei Monaten nicht mehr. Nach einer Entscheidung des US-Finanzministeriums werden sich mehr E-Autos der Hersteller Tesla, Ford, GM und VW für Steuergutschriften qualifizieren.

Hintergrund ist eine überarbeitete Definition von Fahrzeugklassen. Damit steigen die Preisobergrenzen für bestimmte E-Modelle der Hersteller im Einzelhandel. Papiere von GM liegen 0,45 Prozent höher, VW rund 0,4 Prozent tiefer. Ford sind aufgrund eines Gewinneinbruchs rund sieben Prozent im Minus.

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16:30

Die Aktien der Grossbank UBS sind erstmals seit August 2015 wieder über die Marke von 20 Franken gestiegen. Sie setzten damit den Aufwärtstrend des laufenden Handelsjahres fort. Seit Beginn des Jahres haben die UBS-Aktien fast 16 Prozent an Wert zugelegt. Der Trend zeigt dabei steil nach oben, auch wenn es nach der Publikation der Geschäftszahlen am vergangenen Dienstag zunächst einen kleinen Dämpfer gab.

Am Freitag gegen 15:45 Uhr erreichten die Papiere die Marke von 20,00 Franken. Eine halbe Stunde später standen sie dann allerdings wieder leicht tiefer bei 19,95 Franken (+0,5 Prozent). Der Gesamtmarkt allgemein zeigt sich am Freitagnachmittag freundlich, der Leitindex SMI gewinnt eine gute Stunde vor Handelsschluss knapp 1,2 Prozent hinzu.

Insgesamt profitieren die Papiere der Grossbank von der allgemein guten Stimmung im Bankensektor sowie den wieder steigenden Zinsen. Diese Woche haben nämlich die wichtigsten Notenbanken - das Fed in den USA, die Europäische Zentralbank und auch die Bank of England - ihre Zinsen erneut erhöht, um damit der galoppierenden Inflation entgegenzuwirken. Zudem hat sich auch die weltweite Konjunktur zuletzt deutlich robuster gezeigt, als es von vielen Analysten erwartet worden war.

Zu den Höchstständen von 2007 sind die Aktien der UBS aber noch ein ganzes Stück entfernt. Vor der Finanzkrise notierten die Papiere der Grossbank nämlich teilweise bei über 70 Franken. Zu Beginn der Coronakrise kosteten fielen sie kurzzeitig unter 10 Franken.

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16:00

Nach einem überraschend starken US-Stellenaufbau sind die Zinssorgen der Anleger an der Wall Street wieder hochgekocht. Auch enttäuschende Bilanzen grosser Tech-Konzerne trübten die Stimmung am Freitag.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,2 Prozent auf 12.065 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 4152 Punkte nach. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,2 Prozent niedriger bei 34.002 Punkten.

Am US-Arbeitsmarkt sind zu Jahresbeginn mit 517.000 ausserhalb der Landwirtschaft weitaus mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich 185.000 neue Arbeitsplätze erwartet. "Wann immer wir diese grossen Zahlen sehen, kommt die Angst vor der Fed mit aller Macht zurück, weil sich die Anleger sorgen, dass die Fed die Dinge noch weiter vorantreiben wird als sie es getan hat, was das Risiko bringt, dass es keine sanfte Landung der Wirtschaft gibt, sondern eher einen Aufprall", sagte Investmentstratege Brian Jacobsen von Allspring Global Investments. Nachdem die Fed am Mittwoch ihren Leitzins um 25 Basispunkte angehoben hat, erwarten die Geldmärkte nun, dass die US-Notenbank noch zwei weitere Male an der Zinsschraube drehen wird und dann pausiert.

Ein Gewinneinbruch der Google-Mutter Alphabet, ein mauer Ausblick von Amazon und ein erstmals seit 2016 verfehltes Gewinnziel von Apple setzten den Investoren ebenfalls zu. Die Aktien der Google-Mutter fielen um 4,4 Prozent, die des Online-Händlers um 5,5 Prozent. Die Titel des iPhone-Anbieters gaben 0,9 Prozent ab. Aktien von Ford brachen um mehr als zehn Prozent ein. Der Autohersteller hat seine Gewinnziele verfehlt und kündigte drastische Einschnitte an.

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15:30

Der Dow Jones startet am Freitag mit einem Minus von 0,32 Prozent. Auch der Nasdaq (- 2,01 Prozent) und der S&P 500 (- 1,1 Prozent) geben nach.

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15:00

Nach der Kursrally vom Vortag sorgt ein schwergewichtiges Tech-Trio am Freitag an der Nasdaq-Börse mit enttäuschenden Quartalsberichten wieder für Ernüchterung. Hinzu kam, dass der US-Arbeitsmarkt im Januar eine überraschende Stärke zeigte - und damit nicht die Hoffnung nährte, dass in puncto Geldpolitik bald wieder Lockerungen wahrscheinlich werden.

Die drei Tech-Giganten Amazon, Apple und Alphabet enttäuschten die Anleger. Passiert dies bei Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von zusammen etwa fünf Billionen US-Dollar, stösst die Technologiebranche nach ihrem guten Lauf vorerst an ihre Grenzen. Der Nasdaq-100-Index , der bislang in diesem Jahr auf ein Plus von 17 Prozent kommt, wird vom Broker IG am Freitag knapp zwei Prozent tiefer taxiert.

Der Dow Jones Industrial jedoch wird weniger stark unter Druck erwartet, nachdem er die Tech-Rally am Vortag nicht mitgegangen war und auch im bisherigen Jahresverlauf nur dürftige Gewinne eingestrichen hat. Seine Indikation lässt ein moderateres Minus von 0,6 Prozent auf 33'844 Punkte erwarten.

Die Anleger waren zuletzt nur bei Technologiewerten im grossen Kauffieber, nachdem deren Kurse 2022 extrem unter den rasant gestiegenen Zinsen gelitten hatten. Neben dem starken Meta -Quartalsbericht galt auch die Hoffnung als Treiber, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinssteigerungen dem Ende näher kommt.

"Nach dem Arbeitsmarktbericht dürfte endgültig klar sein, warum die Fed weiterhin von anstehenden Zinserhöhungen im Plural spricht", betonte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners nun in einem ersten Kommentar. Ausserhalb der Landwirtschaft waren 517'000 Stellen hinzugekommen, während Analysten im Schnitt nur mit 188'000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Mit dem nächsten Schritt nach oben tut sich der Tech-Sektor damit nun zunächst schwer. "Der Bullenmarkt könnte noch etwas auf sich warten lassen", gibt sich Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank am Freitag vorsichtiger. Seit dem Tief von Anfang Januar fehlt dem Nasdaq 100 mittlerweile nur noch ein Tick, damit per Definition von einem "Bullenmarkt" gesprochen werden kann. Für gewöhnlich geht man davon ab einer Steigerung um 20 Prozent aus.

"Kurzum gesagt, die drei grossen A?s an der Technologiebörse wurden den Erwartungen nicht gerecht", sagte der Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. Für Apple ging es am Freitag vorbörslich am mildesten um 1,7 Prozent bergab, nachdem der iPhone-Hersteller im Weihnachtsquartal mit der Umsatzentwicklung enttäuschte. Auch bei Alphabet galten die jüngsten Erlöse als Grund, warum die Papiere um etwa vier Prozent absackten.

Für den Abschlag von fünf Prozent bei Amazon waren die Argumente etwas anders: Hier störte vor allem der Ausblick auf das laufende Quartal jäh die gute Stimmung der vergangenen Tage. Der Online-Händler peilt lediglich einen Betriebsgewinn zwischen null und vier Milliarden an, was den Anlegern zu wenig war. Auch im Weihnachtsquartal, in dem der Online-Händler zwar mehr Umsatz schreiben konnte als erwartet, war der Betriebsgewinn bereits geschrumpft.

Auch abseits der grossen Drei enttäuschten die Quartalsberichte: Für die Titel des Chipkonzerns Qualcomm etwa ging es vorbörslich um zwei Prozent bergab. Auch hier galt der Ausblick als Grund für die Verluste. Begründet mit schwachen Geschäften in China betrug der Kursabschlag bei der Kaffeehauskette Starbucks auch etwa zwei Prozent.

Ein positiver Lichtblick waren die Titel der Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom , die um 28 Prozent nach oben schnellten. Die Rally wurde gezündet wegen eines Kreise-Berichts, wonach der aktivistische Investor und Gamestop -Vorsitzende Ryan Cohan einen grösseren Aktienbestand aufgebaut hat - mit dem Ziel, nach einer Kursflaute Veränderungen im Management herbeizuführen.

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13:50

Die Aktien der Julius Bär gewinnen 1,7 Prozent auf 62,7 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,8 Prozent höher steht.

Société Générale erhöht das Kursziel für Julius Bär von 67,5 auf 75 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 20 Prozent.

Die Ergebnisse für das zweite Halbjahr 2022 seien sehr positiv ausgefallen und liessen auf weitere positive Entwicklung hoffen, schreibt Analyst Andrew Lim. Dies begründet er unter anderem mit einer wahrscheinlichen Erholung der Handelsgebühren im Zuge der Wiedereröffnung Chinas, einer Verbesserung der wiederkehrenden Marge und höherer Effizienz. Anders als bei der UBS scheine die Ausweitung der Nettozinserträge jedoch statisch zu sein, und im Geschäftsjahr 2023 dürfte es keine neuen Rückkäufe geben. Insgesamt gefalle ihm die Wachstumsstory der Privatbank, UBS sei seines Erachtens aber nach wie vor der überzeugendere Anlagefall, so der Analyst.

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13:10

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren tiefer: 

Dow Jones Futures: -0,23 Prozent
S&P 500 Futures: -0,66 Prozent
Nasdaq Futures: -1,20 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) gewinnt hingegen 0,9 Prozent.

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12:50

Der Euro hat am Freitag bis zum Mittag leicht zugelegt. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0929 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen, als sie noch unter 1,09 gehandelt wurde. Am Vortag hatten die Zinserhöhungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank das Währungspaar EUR/USD stark schwanken lassen.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken hat der Euro wieder Boden gutgemacht und sich mit 0,9984 Franken der Parität angenähert. Am Morgen kostete ein Euro noch 0,9959 Franken. Kaum verändert hat sich dagegen das Währungspaar USD/CHF. Der Greenback wird derzeit zu 0,9136 Franken gehandelt und damit praktisch auf dem Stand vom Morgen (0,9141).

Nachdem der Euro am Vortag stark unter Druck geraten war, konnte er am Freitag etwas Boden gut machen. Begleitet werden die Kursschwankungen von einer Diskussion über den Zinskurs der EZB. Am Donnerstag hatte Präsidentin Christine Lagarde nach der Ratssitzung einerseits weitere Straffungen in Aussicht gestellt, andererseits aber von etwas ausgewogeneren Wachstums- und Inflationsrisiken gesprochen. Letzteres wurde an den Märkten stark gewichtet und als Hinweis auf ein langsameres Straffungstempo gewertet.

Am Freitag äusserte sich unter anderem der belgische Notenbankchef Pierre Wunsch. Nachdem die EZB für die nächste Zinssitzung im März bereits eine weitere Anhebung um 0,5 Prozentpunkte signalisiert hat, kann sich der Belgier für die darauffolgende Sitzung im Mai entweder 0,25 oder weitere 0,5 Punkte vorstellen. Eine Zinspause bereits ab Mai sei nicht zu erwarten. Wunsch gilt unter den EZB-Notenbankern als Vertreter einer eher straffen Linie.

Vor dem Wochenende stehen noch einige wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA präsentiert die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht, der für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von hoher Bedeutung ist. Zudem werden wichtige Indikatoren für den Dienstleistungssektor erwartet. Sie geben Hinweise auf die konjunkturelle Lage in der grössten Volkswirtschaft der Welt.

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11:30

Der SMI notiert um 0,7 Prozent höher auf 11'269 Punkten. Damit steuert der SMI dennoch auf die erste Woche 2023 mit einem Verlust zu. Der breite SPI legt 0,6 Prozent zu auf 14'554 Zähler. Der SLI, bei dem die grössten Aktien nicht mit dem ganzen Gewicht enthalten sind, gewinnt 0,2 Prozent auf 1790 Zähler.

Dabei hat sich nach einem verhaltenen Start erst im Verlauf ein klar positiver Trend durchgesetzt. Getragen wird der Aufschwung von den Aktien der defensiven Schwergewichte, die zuletzt unter Abgaben gelitten hatten. Dagegen kommt es bei Wachstumswerten und einigen Finanztiteln nach dem jüngsten Anstieg zu Gewinnmitnahmen. Ausgelöst wurden diese von den nachbörslich schwachen US-Technologiewerten Amazon, Alphabet und Apple. Diese hätten mit ihren Ergebnissen die Erwartungen enttäuscht, heisst es.

Auch nach den Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt die Geldpolitik das Thema. Sowohl Fed wie EZB hatten die Zinsen erneut erhöht und auch weitere Zinsschritte signalisiert. Doch fanden die Analysten in den Äusserungen der Geldhüter auch Hinweise, wonach das Ende des Zinserhöhungszyklus bald erreicht sein könnte. Nun blickten die Anleger der heute um 14.30 Uhr erwarteten Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts entgegen. Davon erhoffen sie sich weitere Hinweise auf die künftige Zinspolitik des Fed. Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr robust. Darauf hat das Fed auch immer wieder hingewiesen. Allerdings belegen jüngst veröffentlichte Daten, dass der Lohndruck nicht zugenommen hat.

Im Fokus stehen die Aktien von Zur Rose. Ihr Kurs verdoppelte sich fast zum Handelsbeginn, danach fiel er aber schnell wieder etwas zurück und notiert aktuell noch um gut 35 Prozent im Plus. Die Versandapotheke verkauft ihr Schweizer Geschäft an die Migros. Dadurch fliessen Zur Rose Mittel in Höhe von rund 360 Millionen Franken zu, womit das Unternehmen weitgehend schuldenfrei wird. Am Markt ist von einem Befreiungsschlag die Rede. Die Aktie war am Donnerstag bereits um 17 Prozent in die Höhe geschnellt.

Getragen wird der Gesamtmarkt aber vor allem von der Erholung der schwergewichtigen Pharmariesen Roche (+2,9 Prozent) und Novartis (+1,2 Prozent) sowie des Lebensmittelkonzerns Nestlé (+1,2 Prozent). Die Papiere der beiden Pharmakonzerne hatten an den Vortagen nach Jahreszahlen unter Druck gestanden, was auch den Markt nach unten gezogen hatte.

Am Berichtstag zählen auch Swisscom (+0,7 Prozent), ein weiterer defensiver Titel, zu den Gewinnern. Der Telekomkonzern hat wegen einer Panne provisorische Geschäftszahlen veröffentlicht. Er hat demnach im vergangenen Jahr etwas weniger umgesetzt und verdient, aber im Rahmen der eigenen Guidance.

Weit oben auf der Gewinnliste stehen Julius Bär (+1,5 Prozent). Der Vermögensverwalter profitiert von Anschlusskäufen an das solide Jahresergebnis vom Vortag und von positiven Analystenkommentaren. Ebenfalls gesucht sind ABB (+1,1 Prozent), die sich von Abgaben nach der Bilanzvorlage am Vortag erholen. Auch Zurich Insurance (+0,5 Prozent) machen einen Teil der Vortagesverluste wett.

Bei den Verlierern stehen die Aktien des Softwareherstellers Temenos (-2,2 Prozent) sowie der Uhrenhersteller Swatch (-2,1 Prozent) und Richemont (-0,6 Prozent) weit unten. Kühne + Nagel (-2,1 Prozent) leiden unter einer Ratingsenkung auf "Hold" von "Buy" durch den Broker Stifel.

Ebenfalls schwächer sind die am Vortag stark gestiegenen Aktien der Medizintechniker Alcon, Straumann (je -0,9 Prozent) und Sonova (-1,1 Prozent) sowie des Asset Managers Partners Group (-1,0 Prozent).

Bei Banken geben UBS (-0,1 Prozent) und CS (-1,8 Prozent) nach. Während UBS ihr Jahresergebnis bereits veröffentlicht hat, wird das der CS erst kommende Woche erwartet. Analysten prognostizieren einen mehrere Milliarden schweren Verlust.

Auf den hinteren Rängen legen Medacta (+5,3 Prozent) und Bystronic (+0,7 Prozent) nach Zahlen zu.

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10:45

Schwache Geschäftszahlen und enttäuschende Ausblicke schicken Alphabet, Amazon und Apple auf Talfahrt. Die Aktien der Google-Mutter, des Online-Händlers und des iPhone-Anbieters fallen im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu 5,7 Prozent. Nach dem ermutigenden Ausblick der Facebook-Mutter Meta kehre bei Anlegern Ernüchterung ein, sagt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Die Gründe für das überraschend schlechte Abschneiden der drei Technologiekonzerne seien zwar unterschiedlich. Sie führten Investoren aber vor Augen, wie unsicher die wirtschaftliche Zukunft in Zeiten hoher Inflation und Rezessionsgefahren sei.

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10:15

Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Treibstoff-Nachfrage aus China, den grössten Ölimporteur der Welt, drückt die Öl-Preise ins Minus. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verlieren bis zu 0,9 Prozent auf 81,45 und 75,16 Dollar pro Barrel (159 Liter). Damit ist der Preis in dieser Woche um mehr als fünf Prozent gefallen. "Der Ölmarkt braucht ein klares Zeichen, dass die Wiedereröffnung in China reibungslos verläuft und dass sich die Dynamik des US-Wirtschaftswachstums nicht rasch verschlechtert", sagt Edward Moya, Marktanalyst beim Brokerhaus Oanda.

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09:40

Der SMI notiert um 0,4 Prozent höher auf 11'236 Punkten. Der breite SPI legt 0,3 Prozent zu auf 14'506 Zähler. Der SLI, bei dem die grössten Aktien nicht mit dem ganzen Gewicht enthalten sind, gibt dagegen um 0,1 Prozent nach auf 1785 Zähler. 

Der Markt sei uneinheitlich und werde gebremst von den am Vorabend nachbörslich veröffentlichten und als enttäuschend taxierten Ergebnissen der US-Technologiekonzerne Amazon, Apple und Alphabet. Die entsprechenden Aktien gaben nachbörslich deutlich nach. Daher nähmen auch hierzulande viele Anleger bei den zuletzt stark gestiegenen Zyklikern sowie Technologie- und Finanzwerten Gewinne mit, heisst es am Markt. Dagegen stützen die Gewinne der defensiven Schwergewichte den Markt.

Nun da die Notenbanken Fed und EZB die Zinsen wie erwartet erhöht haben, dürften die Marktteilnehmer den nächsten Fixpunkt abwarten: den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Dieser könnte neue Erkenntnisse für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed bringen. Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt als sehr robust, worauf das Fed, das am Mittwoch den Leitzins um weitere 25 Basispunkte angehoben hatte, auch immer wieder hingewiesen hat.

Im Fokus stehen die Aktien von Zur Rose. Ihr Kurs verdoppelte sich fast zum Handelsbeginn, danach fiel er aber schnell wieder etwas zurück und notiert aktuell noch 30 Prozent im Plus. Die Versandapotheke verkauft ihr Schweizer Geschäft an die Migros. Dadurch fliessen Zur Rose Mittel in Höhe von rund 360 Millionen Franken zu, womit das Unternehmen weitgehend schuldenfrei wird. Die Aktie war am Donnerstag bereits um 17 Prozent in die Höhe geschnellt.

Bei den Bluechips stehen die defensiven Pharmatitel Roche (+2,0 Prozent) und Novartis (+1,6 Prozent), die den Markt am Vortag belastet haten, ganz oben. Auch Swisscom (+0,5 Prozent) reihen sich bei den Gewinnern ein. Der Telekomkonzern hat wegen einer Panne provisorische Geschäftszahlen veröffentlicht. Er hat demnach im vergangenen Jahr etwas weniger umgesetzt und verdient, aber im Rahmen der eigenen Guidance.

Bei den Verlierern stehen zyklische Werte wie Kühne + Nagel, Richemont und Geberit mit Einbussen zwischen 2,3 und 0,9 Prozent am unteren Ende der Tabelle. Ebenfalls schwächer sind Partners Group, Temenos, AMS Osram, Straumann, Lonza und CS, die zwischen 2,1 und 0,9 Prozent nachgeben. Sie waren am Vortag nach den Zinserhöhungen der Zentralbanken kräftig gestiegen.

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09:25

Der Verkauf des Schweizer Geschäfts beschert Zur Rose den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien der Online-Apotheke stiegen in der Spitze um gut 92 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 75 Franken. Die Ankündigung komme sehr überraschend, kommentiert Analyst Alexander Thiel von der Investmentbank Jefferies. Mit den Einnahmen werde das Unternehmen praktisch schuldenfrei.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt 0,1 Prozent auf 11’199 Punkte.

Gebremst wird der Markt von den am Vorabend nachbörslich veröffentlichten Ergebnissen der US-Technologiekonzerne Amazon, Apple und Alphabet. Denn die Zahlen wurden am Markt als ungenügend taxiert und mit nachbörslichen Kursverlusten quittiert. Dies könnte auch hierzulande zu Gewinnmitnahmen bei den Technologie- und Wachstumswerten führen, die am Vortag stark gestiegen waren. Möglicherweise können die Abgaben durch die defensiven Schwergewichte, die zuletzt einen schweren Stand bei den Anlegern gehabt hatten, kompensiert werden, sagte ein Händler.

Nun da die Notenbanken Fed und EZB die Zinsen wie erwartet erhöht haben, dürften die Marktteilnehmer den nächsten Fixpunkt abwarten - den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Dieser könnte neue Erkenntnisse für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed bringen. Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt als sehr robust, worauf auch das Fed, das am Mittwoch den Leitzins um weitere 25 Basispunkte angehoben hatte, auch immer wieder hingewiesen hat. Allerdings belegen jüngst veröffentlichte Daten, dass der Lohndruck nicht zugenommen hat.

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Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

  • ABB: Bank of America erhöht Kursziel von 31 auf 33 Franken, "Neutral"
  • ABB: ODDO BHF SCA erhöht Kursziel von 29 auf 30 Franken, "Neutral"
  • Bucher: Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel von 450 auf 480 Franken, "Buy"
  • Dufry: Stifel senkt Kursziel von 44 auf 40 Franken, "Hold"
  • Ems-Chemie: Kepler Cheuvreux erhöht Kursziel von 650 auf 790 Franken, erhöht Rating von "Hold" auf "Buy"
  • Julius Bär: CFRA erhöht Kursziel von 65 auf 75 Franken, "Strong Buy"
  • Julius Bär: Société Générale erhöht Kursziel von 67,5 auf 75 Franken, "Buy"
  • Julius Bär: Bank of America erhöht Kursziel von 66 auf 71 Franken, "Buy"
  • Kühne+Nagel: Stifel senkt Kursziel von 325 auf 238 Franken, senkt Rating von "Kaufen" auf "Halten"

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,19 Prozent tiefer geschätzt. Einzig die Aktien von Swisscom (+0,3 Prozent) werden höher indiziert, nachdem der Telekommunikationskonzern versehentlich erste Kennzahlen publiziert hat. Logitech (-1,0 Prozent) sind am deutlichsten im Minus.

Der breite Markt steht vorbörslich 0,34 Prozent tiefer. Grosse Kursgewinne verzeichnen Zur Rose (+10,8 Prozent). Die Versandapotheke verkauft ihr Schweizer Geschäft an die Migros. Zur Rose fliessen dadurch Mittel in Höhe von rund 360 Millionen Franken zu. Sie wird damit weitgehend schuldenfrei. Kühne+Nagel (-2,7 Prozent) verlieren nach einer Abstufung hingegen deutlich.

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07:50

Der Euro hat am Freitagmorgen weiter nahe der Marke von 1,09 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostet die Gemeinschaftswährung 1,0897 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend.

Auch gegenüber dem Schweizer Franken bewegte sich der Euro über Nacht nur wenig und wird zu 0,9959 Franken nach 0,9966 am Vorabend weiterhin klar unter der Parität gehandelt. Auch zum Dollar halten sich die Kursänderungen in Grenzen. Aktuell kostet der Greenback 0,9141 Franken nach 0,9137 am Donnerstagabend.

Am Donnerstag war der Euro erheblich unter Druck geraten, weil Marktteilnehmer jüngste Äusserungen aus den Reihen der EZB als weniger entschlossen wahrgenommen haben. "Wie die US-Notenbank Fed am Mittwochabend konnte auch die EZB gestern den Markt nicht richtig überzeugen", erklärte Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Zwar haben beide Zentralbanken ihre Leitzinsen zwecks Eindämmung der hohen Inflation angehoben und weitere Straffungen in Aussicht gestellt. Die Märkte trauen den Währungshütern aber offenbar nicht zu, den Kurs umzusetzen.

Vor dem Wochenende stehen noch wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. In den USA präsentiert die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht, der für die Geldpolitik der Federal Reserve von hoher Bedeutung ist. Zudem werden in der Eurozone und den Vereinigten Staaten wichtige Indikatoren für den Dienstleistungssektor erwartet. Sie geben Hinweise auf die konjunkturelle Lage.

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07:40

Am Freitag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. In der Hoffnung auf ein näher rückendes Ende der kräftigen Zinsanhebungen hatte er am Donnerstag 2,2 Prozent auf 15'509,19 Punkte zugelegt.

Zum Wochenschluss dürften die US-Arbeitsmarktdaten richtungsweisend für die Anleger sein. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich der Stellenaufbau zu Beginn des Jahres abgeschwächt hat und rechnen mit 175'000 neuen Jobs ausserhalb der Landwirtschaft. Im Dezember waren es noch 223'000 gewesen. Mit Spannung blicken Experten auch auf die Zahlen zum Lohndruck - einer der Faktoren, welche die weitere Entwicklung der Inflation beeinflussen.

Bei den Unternehmen lädt Thyssenkrupp zur virtuellen Hauptversammlung. Vorstandschefin Martina Merz wird sich dabei Fragen nach der Zukunft der Stahlsparte, dem angestrebten Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera stellen. Aus dem Ausland legen unter anderem TomTom, Sanofi und die London Stock Exchange Zahlen vor. 

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06:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,03 Prozent höher.

Die Anleger können sich auf eine deutliche Beruhigung des Geschehens einstellen. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Freitag in einer Schwankungsbreite von 0,75 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 84 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 11'188,42 Punkten. Der VSMI ist am Donnerstag um 10,8 Prozent auf 14,41 Punkte gesunken.

Die Vorgaben aus den USA fallen nach den drei wichtigen Zinsentscheiden von Fed, EZB und BoE gemischt aus: Während der breite Dow Jones mit einem kleinen Minus aus dem Handel ging, legte der technologielastige Nasdaq um mehr als 3 Prozent zu. Dazu haben nicht zuletzt die vor Börsenstart publizierten Zahlen des US-Social-Media-Riesen Meta beigetragen, dessen Papiere sich in der Folge teilweise um mehr als einen Viertel verteuerten.

Nach einem sehr zurückhaltenden Wochenstart und den Zinsentscheiden, die keine grossen Überraschungen bereithielten, konzentrieren sich die Marktteilnehmer nun wieder vermehrt auf Unternehmenszahlen. Zudem zeigen sie sich laut Experten erleichtert darüber, dass sich ein etwas gedrosselteres geldpolitisches Tempo abzeichnet.

Hierzulande stehen nach dem gestrigen Grosskampftag mit drei Blue Chips heute noch drei Unternehmen aus den hinteren Reihen mit Zahlenpräsentationen in den Startlöchern: Oneswissbank, Bystronic und Medacta.

Auf internationaler Ebene berichten zudem noch Konkurrenten zum Schweizer Pharmasektor wie Sanofi oder Regeneron oder Konkurrenten der Schweizer Bankenwelt wie ING oder Intesa Sanpaolo über ihr vergangenes Geschäftsjahr. Zudem publizieren verschiedene europäische Länder und die USA ihren Dienstleistungs-PMI vom Januar. Von grossem Interesse dürften zudem die US- Zahlen zum Arbeitsmarkt sein.

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05:50

Asiatische Aktien gaben am Freitag angesichts enttäuschender Geschäftsergebnisse bei den US-Tech-Riesen nach. Zudem warteten viele Anleger auf den anstehenden US-Arbeitsmarktbericht. Über Nacht hatten die Zinsentscheidungen in den USA, Großbritannien und Europa die Hoffnungen geweckt, dass ein Ende des massiven globalen Straffungszyklus in Sicht sein könnte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) hatten ihre Zinssätze um jeweils 50 Basispunkte angehoben, wobei die BoE erklärte, dass sich das Blatt gegen die Inflation wende. Die EZB kündigte an, dass mindestens eine weitere Zinserhöhung bevorstehe, bevor sie ihre Zinsentscheidungen erneut überdenken werde. "Die BoE war zurückhaltend, die EZB nun sehr aufgeschlossen und datenabhängig und die Fed hat sich entschieden, nicht gegen den Markt zu kämpfen. Der Markt fühlt sich dadurch bestätigt", sagte Chris Weston, Forschungsleiter bei Pepperstone.

Doch die Enttäuschung über die Geschäftsergebnisse von Google, Apple und Amazon trübten die Stimmung. Die Anleger in Asien hatten auch einen Blick auf die Auswirkungen des Einbruchs der Aktien der indischen Adani-Gruppe in dieser Woche, deren Wertverlust nach dem Bericht eines US-Leerverkäufers die Marke von 100 Milliarden Dollar überschritten hat.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 0,4 Prozent höher bei 27'519 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index steigt um 0,1 Prozent und liegt bei 1967 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 1,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 1,7 Prozent.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 128,52 Yen und legte 0,2 Prozent auf 6,7450 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9143 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0890 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9957 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,2206 Dollar.

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00:00

Gute Zahlen und ein überzeugender Ausblick von Meta haben am Donnerstag die Erholungsrally der US-Techwerte nochmals beschleunigt. Während die Meta-Aktien in der Spitze um mehr als ein Viertel nach oben schnellten, weitete der technologiewertelastige Nasdaq 100 seine Gewinne zeitweise auf mehr als vier Prozent aus. Er knüpfte damit an schon deutliche Kursgewinne vom Vortag an, die infolge des US-Zinsentscheids erzielt wurden.

Vor den Resultaten, die nach Börsenschluss von den Branchengrössen Amazon , Alphabet und Apple erwartet werden, liessen die Anleger im Verlauf auch nicht gross locker. Am Ende kam der Nasdaq 100 Index mit 12 803,14 Zählern auf ein stattliches Plus von 3,56 Prozent. Erstmals seit August schaffte es das technologielastige Kursbarometer wieder über der Marke von 12 800 Punkten.

Das Interesse der Anleger an Standardwerten litt unter der Tech-Euphorie: Der Leitindex Dow Jones Industrial sank sogar leicht um 0,11 Prozent auf 34 053,94 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 kam immerhin auf einen Anstieg um 1,47 Prozent auf 4179,76 Zähler. Auch für ihn reichte es für den höchsten Stand seit August.

Nach einer trägen ersten Wochenhälfte hatten die geldpolitischen Signale der US-Notenbank Fed den 2022 wegen stark gestiegener Zinsen besonders gebeutelten Tech-Werten am Vortag schon viel frischen Schwung verliehen. Der Nasdaq 100 kommt nun im noch jungen Börsenjahr bereits auf ein Plus von rund 17 Prozent, während der Dow zeitgleich nur 2,7 Prozent gewonnen hat.

Die US-Notenbank Fed hatte zur Wochenmitte ihr Zinserhöhungstempo wie erwartet erneut verlangsamt. Entscheidend waren aber die Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell. Der stellte zur Eindämmung der hohen Inflation zwar weitere Zinsanhebungen in Aussicht, weckte laut Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda aber auch den Eindruck, dass die Straffung der Geldpolitik bald abgeschlossen sein dürfte.

An der Nasdaq-Börse galten aber jetzt die positiv aufgenommenen Signale von Meta als entscheidender Kurstreiber. Der Facebook-Mutterkonzern schnitt im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser ab als erwartet. Ausserdem stellte der Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg weitere Kostensenkungen in Aussicht, für die er viel Lob erntete.

Laut der Bank of America leitet Meta mit dem Fokus auf mehr Effizienz einen wichtigen Umstellungsprozess ein. Analyst Justin Post nahm dies am Donnerstag auch gleich zum Anlass, um den Papieren eine frische Kaufempfehlung auszusprechen. Es scheine so, als habe der Social-Media-Konzern seine richtige Medizin gefunden, kommentierte auch Analyst Benjamin Black von der Deutschen Bank die Entwicklungen positiv.

Während Meta letztlich auf einen Kurssprung von 23 Prozent kam, konnten im Nasdaq 100 die Aktien von Align Technology dies mit mehr als 27 Prozent Plus sogar in den Schatten stellen. Auch der Hersteller von Schienen zur Korrektur von Zahn-Fehlstellungen übertraf die Erwartungen von Analysten mit seiner jüngsten Geschäftsentwicklung.

Im Dow vorne stand aus dem Tech-Sektor Microsoft mit einem Kursplus von 4,7 Prozent. Die Stärke der dort enthaltenen Tech-Werte reichte jedoch nicht aus, um den Leitindex zu stützen, denn auf der anderen Seite gab es das Gewicht sinkender Aktien zum Beispiel aus dem Gesundheitssektor. Ein mit Enttäuschung aufgenommener Geschäftsausblick des Pharmakonzerns Merck & Co liess dessen Aktien um 3,3 Prozent abrutschen.

Vor den nach Börsenschluss erwarteten Quartalsberichten, die darüber mitentscheiden dürften, ob die Sektorrally weitergehen kann, gehörten auch Apple, Amazon und Alphabet zu den grossen Kursgewinnern der Tech-Branche. Die Titel der drei Giganten zogen zwischen 3,7 und 7,4 Prozent an.

Abseits der Techwerte legten die Aktien des Post-Konkurrenzen Fedex um 6,1 Prozent zu. Damit bauten sie ihre von Kostensparplänen eingeleiteten Vortagsgewinne aus. Ähnlich wie bei Meta nahm die Bank of America auch hier den neuen Effizienz-Fokus zum Anlass, um die Papiere auf "Buy" hochzustufen.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)