Das Land werde die Folgen der voraussichtlich anstehenden geldpolitischen Straffung in den USA und der Dollar-Stärke sehr genau beobachten, sagte die Sprecherin der Devisenbehörde Safe am Donnerstag. Für den Fall, dass durch Kapitalflüsse "grosser Druck" entstehe, habe die Regierung Notfallpläne ausgearbeitet. "Bevor wir sie umsetzen, werden wir jedoch eine umsichtige Lagebeurteilung vornehmen", erklärte die Sprecherin auf einer Pressekonferenz. Zudem dürften die Devisenreserven des Landes künftig wohl in einer "vernünftigen Spannbreite" schwanken. Im vorigen Jahr hat die Volksrepublik rund 330 Milliarden Dollar in die Hand genommen, um die Kapitalflucht aus dem Land abzumildern und die Landeswährung zu stabilisieren. Der Devisenschatz des Landes sank dadurch auf rund drei Billionen Dollar, ist aber immer noch mit Abstand der weltweit grösste.

Yuan auf der Verliererstrasse

Die chinesische Währung hat laut Händlern ein rabenschwarzes Jahr hinter sich: Der Yuan verlor 2016 so stark an Wert wie seit 1994 nicht mehr. Die Währung gerät mit steigenden Zinsen in den USA unter Druck, da Geldanlagen in den Vereinigten Staaten für Investoren attraktiver werden. Zugleich wird die Kapitalflucht aus dem Reich der Mitte durch die Abschwächung der Wirtschaft beschleunigt, die sich von dem Turbo-Wachstum früherer Jahre verabschiedet hat.

Die US-Notenbank Fed hat im Dezember den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt erhöht. Er liegt seither in einer Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent. Fed-Chefin Janet Yellen signalisierte nun, dass er nach weiteren schrittweisen Erhöhungen am Ende des Jahrzehnts bei 3 Prozent liegen könnte. In China dürfte die Notenbank hingegen nach Ansicht von Insidern vorerst still halten. Die Notenbank PBOC hatte die Zinsen sechs Mal gesenkt - zuletzt im Oktober 2015. Seither steht der Leitzins mit einjähriger Laufzeit wie fest zementiert bei 4,35 Prozent. 

(Reuters)