Das EUR/USD-Paar zog am Dienstagvormittag zeitweise bis auf 1,1146 an und notiert aktuell mit 1,1140 noch immer in Griffweite zu dieser Marke. Zuletzt notierte das Währungspaar Ende August auf diesem Niveau. Auch zum Franken verlor der US-Dollar weiter an Wert. Das Duo USD/CHF steht aktuell bei 0,8438 und damit in nicht allzu weiter Ferne des Jahrestiefs von 0,8374. Der EUR/CHF notiert derweil kaum verändert bei 0,9400.

Der Dollar schwächelt seit Ende letzter Woche wieder stärker. Der Grund sind veränderte Erwartungen an die US-Notenbank Fed. Am Markt wird nun mehrheitlich eine kräftige Zinssenkung um 50 Basispunkte erwartet. Das «FedWatch Tool» der Optionsbörse CME zeigt mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von fast 70 Prozent für einen solchen Schritt an, gegenüber 14 Prozent zu Beginn der Vorwoche.

Eine solche Zinsentwicklung schwächt naturgemäss den Dollar. Und dies womöglich nicht nur kurzfristig, wie die Analysten der Commerzbank meinen. «Ein 50-Basispunkte-Schritt morgen würde wahrscheinlich bei vielen Marktteilnehmern den Eindruck vermitteln, dass das Fed die Risiken eben nicht symmetrisch behandelt, sondern realwirtschaftlichen Risiken und Deflations-Risiken höheres Gewicht beimisst als Inflations-Risiken», heisst es in einem Kommentar. «In dubio pro rate cut»  wäre in diesem Fall das Motto.

Etwas gedämpft wurde die Entwicklung von schlechten Konjunkturerwartungen aus Deutschland, welche die Zinssenkungserwartungen für die Eurozone tendenziell beflügeln. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel im September gegenüber dem Vormonat um 15,6 Punkte auf 3,6 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem leichten Rückgang auf 17 Punkte gerechnet. Bereits im Vormonat war der Indikator stark gefallen.

Am Nachmittag dürften Daten zur Umsatzentwicklung im amerikanischen Einzelhandel und zur US-Industrieproduktion das Interesse der Investoren auf sich ziehen.

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(AWP)