72 Wochen nach dem Andrehen am Südportal bei Hägendorf SO hat die grösste je in der Schweiz eingesetzte Tunnelbohrmaschine mit dem Durchstich Eptingen BL erreicht. Seit Februar 2016 frass sich die 2000 Tonnen schwere Maschine 3,2 Kilometer durch den Berg. Der Durchstich erfolgte rund drei Monate früher damals erwartet.

Ausbezahlt hat sich die vorgängige umfassende Erforschung des Gesteins im Belchen, wie Baustellenleiter Sergio Massignani bei der Durchstichsfeier am Nordportal sagte. Zudem konnte dank Vorbohrungen frühzeitig auf Gesteinsveränderungen reagiert werden. Dennoch hätten geologisch bedingte Unterbrüche insgesamt rund anderthalb Monate Zeit gekostet.

Mit dem nun erfolgten Durchstich ist gemäss Bundesamt für Strassen (ASTRA) ein bedeutender Meilenstein beim Tunnelbau erreicht. Direktor Jürg Röthlisberger dankte bei der Feier den Mineuren für ihren Einsatz. Anwesend waren nebst Projektbeteiligten unter anderem auch die Baselbieter Regierungsrätin Sabine Pegoraro und ihr Solothurner Amtskollege Roland Fürst.

Nach dem Ende des Ausbruchs - insgesamt werden rund 550'000 Kubikmeter Ausbruchsmaterial erwartet - wird der Sanierungstunnel im Rohbau fertiggestellt. 2018 soll mit den Installationen der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung begonnen werden. In Betrieb gehen soll der rund 500 Millionen Franken teure Autobahntunnel im Jahr 2021, ebenfalls etwas früher als ursprünglich geplant.

Danach sollen ab 2022 die beiden aus den 1970er-Jahren stammenden alten Tunnelröhren nacheinander totalsaniert werden. Jeweils eine der beiden bisherigen Röhren ist während der Sanierungsarbeiten befahrbar, sodass in Nord- und in Südrichtung wie bisher je zwei Spuren zur Verfügung stehen. Dies soll zu möglichst geringen Verkehrsbehinderungen während der Sanierung führen.

Durch die beiden richtungsgetrennten Doppelspurröhren des A2-Strassentunnels rollen derzeit durchschnittlich 55'000 Fahrzeuge täglich. 11,5 Prozent davon entfallen auf den Schwerverkehr.

Der Belchentunnel ist nicht nur für den Nord-Süd-Verkehr via Gotthard von grosser Bedeutung, sondern auch für den Schweizer Binnenverkehr zwischen dem Raum Basel und dem Mittelland sowie Basel und der Westschweiz.

(SDA)