Die Vermögensverwalterin EFG International weist für das Geschäftsjahr 2016 einen Reingewinn nach IFRS von 339 Mio CHF aus. Die Zahl ist allerdings durch zahlreiche hohe Sondereffekte aus dem Zusammenschluss mit der Tessiner Privatbank BSI beeinflusst. Der zugrundeliegende wiederkehrende Reingewinn ging um knapp 10% auf 82,3 Mio CHF zurück, wie die EFG am Mittwoch mitteilte. Der BSI-Integrationsprozess schreite gut voran, so die Bank.

Die Ergebnisse der übernommenen BSI sind in den Jahreszahlen für die letzten beiden Monate des Jahres enthalten. EFG International alleine, unter Ausklammerung der BSI, wäre laut pro-forma-Zahlen auf einen praktisch unveränderten zugrundeliegenden Gewinn von 91,1 Mio CHF gekommen. Die Aktionäre von EFG International erhalten für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 0,25 CHF je Titel (VJ 0,25 CHF).

Zu den starken Sondereffekten im IFRS-Reingewinn zählen ein positiver Beitrag aus dem "bargain gain" der BSI-Akquisition von 530,8 Mio wie auch Abschreibungen auf immaterielle Werte aus früheren Akquisitionen von 171 Mio CHF. Dazu kommen Kosten für die BSI-Integration (35,8 Mio CHF) sowie ein negativer Beitrag aus den Lebensversicherungsportfolios (-21,9 Mio).

Restliche BSI-Einheiten sollen bereits im zweiten Quartal integriert werden

Insgesamt musste die kombinierte Bank im vergangenen Jahr einen Netto-Neugeldabfluss von 5,4 Mrd CHF hinnehmen. Dies war auf Abflüsse von 4,9 Mrd bei der BSI in den Monaten November und Dezember zurückzuführen. Bei EFG International alleine hatte im Gesamtjahr ein kleiner Abfluss von 0,5 Mrd CHF resultiert. Die BSI war im vergangenen Jahr wegen des Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB immer wieder in Negativschlagzeilen geraten.

Die gesamten verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Jahr auf 144,5 Mrd CHF gegenüber den vor Jahresfrist von EFG alleine ausgewiesenen 83,3 Mrd CHF.

Die Analystenschätzungen für den Gewinn sind kaum vergleichbar, da diese offenbar die zahlreichen Sondereffekte aus der BSI-Integration nicht gleich einbezogen hatten: Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten diese einen IFRS-Reingewinn von 11,5 Mio CHF prognostiziert. Bei den Nettoneugeldern hatten sie einen etwas höheren Abfluss von 7 Mrd CHF und die Kundengelder bei 143,5 Mrd CHF gesehen.

Die Integration der BSI schreite gut voran, heisst es weiter. Die Integration des Schweizer Geschäfts von BSI sei für April geplant, und die restlichen BSI-Einheiten sollen ebenfalls im zweiten Quartal 2017 integriert werden - früher als ursprünglich geplant. Als letzter Schritt soll die Migration von BSI auf die IT-Plattform von EFG bis Ende 2017 abgeschlossen werden. Die geplanten Kostensynergie von 240 Mio CHF werden bestätigt.

(AWP)