Der SMI stieg um 0,5 Prozent auf 8329 Punkte. Am Dienstag hatte der Leitindex 0,4 Prozent nachgegeben. "Die Ergebnisse sehen gut aus und die Konjunkturzahlen stimmen zuversichtlich, dass die Wirtschaft Fahrt gewinnt", sagte ein Händler. "Das ist der Stoff, aus dem steigende Märkte gemacht werden", sagte ein anderer Börsianer.

Die Anleger blickten auch mit Spannung der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend entgegen. "Es rechnet aber niemand mit einer Zinserhöhung", sagte ein Börsianer.

Das gute Abschneiden von Apple im Weihnachtsquartal und die Prognoseerhöhung des Industriekonzerns Siemens sorgten schon früh für gute Stimmung am Markt.

Roche im Fokus

Auch in der Schweiz wurden die Aktien der Firmen, die ihre Ergebnisse veröffentlichten, rege gehandelt. Dabei standen die Genussscheine von Roche mit einem Kursplus von 1,9 Prozent in der Gunst der Anleger. Der Pharmariese hebt nach einem kräftigen Gewinnplus im vergangenen Jahr die Dividende um 0,10 Franken auf 8,20 Franken je Inhaberaktie und Genussschein an. Im laufenden Jahr will Roche die Verkaufserlöse um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag steigern. Der Arzneimittelhersteller äusserte sich damit weniger optimistisch als im Vorjahr. "Das Ergebnis ist gut, und auch der vorsichtige Ausblick scheint die Anleger nicht zu schrecken", sagte ein Händler.

Die starke Nachfrage erklärten sich Händler auch damit, dass die Pharmawerte wegen des von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellten Vorgehens gegen hohe Medikamentenpreise stark unter Druck gestanden seien und sich nun erholen könnten. "Trump hat den Firmen ja nicht nur den Kampf gegen hohe Preise angesagt. Er hat ihnen auch tiefere Steuern und die Erleichterung des Zulassungsverfahrens für neue Medikamente in Aussicht gestellt", sagte ein Händler.

Die Aktien von Roche-Rivale Novartis hinkten nach dem Anstieg der vergangenen Sitzungen dem Sektor mit einem Kursplus von 0,1 Prozent hinterher.

Actelion legt zu

Die Aktien von Actelion verteuerten sich um 0,5 Prozent. Der Titel des Biotechkonzerns war am Dienstag unter Druck geraten nach Berichten über Todesfälle nach der Einnahme eines Actelion-Lungenmedikaments. Analysten sprachen von einer übertriebenen Reaktion. "Mancher Anleger wird den Bericht als Anlass für Gewinnmitnahmen genommen haben", sagte ein Händler. Die Aktien waren stark gestiegen, weil der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson Actelion für 30 Milliarden Dollar schlucken will.

Ein Gewinnsprung und eine höhere Dividende bei der Bank Julius Bär erfreuten die Anleger ebenfalls. Der Titel des Vermögensverwalters kletterte um 1,3 Prozent nach oben. Julius Bär hat netto Neugelder von zwölf Milliarden Franken eingesammelt und den bereinigten Gewinn auf 706 von 279 Millionen Franken im Vorjahr gesteigert. Die Aktionäre sollen für 2016 eine Dividende von 1,20 nach 1,10 Franken je Aktie für das Jahr davor erhalten. ZKB-Analyst Michael Kunz sprach von einem "recht ordentlichen Ergebnis".

Bei den schwergewichtigen Aktien von Nestle schmolzen die Gewinne im Tagesverlauf wieder ab. Kepler Cheuvreux hatte mit einer Kaufempfehlung den Titel angeschoben.

Die Aktien von Lonza verloren 3,1 Prozent. Der Pharmazulieferer hat zur Finanzierung der Übernahme der US-Firma Capsugel fünf Millionen Aktien platziert und damit 865 Millionen Franken eingenommen. "Der Druck dürfte nicht lange anhalten", sagte ein Händler und sprach von einer Kaufgelegenheit.

Die Aktien der meisten zyklischen Firmen tendierten fester. Der Anteil von LafargeHolcim stieg 1,4 Prozent auf 53.65 Franken. HSBC setzte den Zementwert auf die "European Super Ten List" und hob das Kursziel auf 72 Franken

Bei den Finanzwerten schwächten sich die Aktien der Grossbank UBS um 0,4 Prozent ab. Die Scheine von Rivale Credit Suisse bauten die Gewinne auf 1,3 Prozent aus. Die Assekuranzwerte rückten deutlich vor. Swiss Life gewannen 2,4 Prozent auf 306.20 Franken. UBS empfiehlt den Lebensversicherer mit einem Kursziel von 325 Franken zum Kauf.

Am breiten Markt fielen die Aktien von Rieter um 5,4 Prozent. Der Textilmaschinenhersteller hat im zweiten Halbjahr 2016 die zunehmenden politischen Unwägbarkeiten in den Hauptmärkten Türkei und Indien zu spüren bekommen und eine nachlassende Nachfrage verzeichnet.

Der Aktienkurs von Sulzer sank um 2,9 Prozent. Kepler Cheuvreux hatte die Empfehlung auf "Reduce" von "Hold" gesenkt. Ein Grossauftrag hob die Aktien des Baukonzerns Implenia um 4,2 Prozent. Basilea erholten sich von den Gewinnmitnahmen der Vortage und gewannen 2 Prozent. 

(AWP)