Die Anzahl gescheiterter resp. verschwundener Kryptowährungen wird von Jahr zu Jahr grösser Im Jahr 2021 waren es gemäss dem grössten Index von Krypto-Assets, Nomics, 3'700, die von der Bühne abtraten. In den Jahren zuvor waren es 1500 bzw. 766. Vor vier Jahren gingen erst vier Kryptowährungen unter.
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Kryptowährungen Jahr für Jahr massiv gestiegen ist. Die "Sterblichkeit" muss in Relation zur Gesamtzahl gesehen werden und ist deutlich weniger dramatisch, aber immer noch aufsehenerregend, wie die Abbildung, erschienen im deutschen Research- und Nachrichtenportal Handelskontor, zeigt.
Krypto-Sterben
Branchenbeobachter sehen den Kryptomarkt inzwischen allerdings deutlich differenzierter. In früheren Crash-Phasen war noch oft die Rede davon, dass nicht nur einzelne Kryptowährungen verschwinden, sondern womöglich alle anderen auch, inklusive Bitcoin (BTC).
Zumindest diese These vertritt heute kaum mehr jemand, auch wenn die Cyberwährungen in diesem Jahr fast durchs Band unter die Räder kamen. Sind dieses Jahr die Kursverluste an den traditionellen Vermögensmärkten schon recht schmerzlich, haben Kryptowährungen noch erheblich mehr gelitten.
Zuletzt ging es allerdings wieder ein wenig bergauf – "für Kryptomarkt-Verhältnisse allerdings in homöopathischen Dosen", schreibt Handelskontor. Der Bitcoin-Kurs legte in sieben Tagen 4% zu, bei Ethereum waren es 2,4%. Grösser waren die Anstiege bei manchen kleineren Altcoin, so bei Dogecoin (+,27) oder bei Polygon (+12,5%). Als Altcoin werden Kryptowährungen bezeichnet, die nach Bitcoin erfunden worden sind. Anfang 2021 gab es gut 6000 Coins dieser Art.
Die erhebliche Anzahl gescheiterter Projekte verdeutlicht nach Ansicht der Handelskontor-Autoren eines: Der Krypto-Markt ist und bleibt hochriskant. "Coins, die heute noch in aller Munde sind, könnten morgen schon in der Versenkung verschwunden sein." So dramatisch mag es nicht sein, überdurchschnittlich riskant sind sie aber allemal.