Am schlechtesten werden die Aussichten für Wirtschaft und Börse im Euroland bewertet. (Bild: Shutterstock.com/Giulio Benzin)
Am schlechtesten werden die Aussichten für Wirtschaft und Börse im Euroland bewertet. (Bild: Shutterstock.com/Giulio Benzin)

Die Stimmung unter Analysten in der Schweiz hat sich im September nochmals eingetrübt. Mit -69,2 ist der CS-CFA-Society-Switzerland-Indikator im siebten Monat in Folge gesunken und weiter in den Kontraktionsbereich gefallen. Die Sorge über die weitere Entwicklung er Inflation ist gross, und mit drei Viertel der Analysten erwarten mehr als im Vormonat eine weitere Eintrübung der Schweizer Wirtschaft im nächsten halben Jahr.

An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse Mitte September nahmen 39 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil. 40% sehen im kommenden Jahr eine Rezession auch in der Schweiz voraus. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz damit aber noch gut da. Für die Eurozone ist eine Rezession mit einer erwarteten Wahrscheinlichkeit von 70% fast ausgemacht, und auch für die USA (50%) und China (48%) werden die Aussichten schlechter eingeschätzt als für die Schweiz.

Weitere Kurseinbussen erwartet

Negativ ist die Stimmung für die Aktienmärkte. Weitere Einbussen erwarten die Befragten für alle führenden Aktienindizes. Beim EuroStoxx 50 ist die Zahl der Stimmen, die Verluste voraussagen, am höchsten.

Gedrückt sind auch die Perspektiven für den in der Schweiz so wichtigen Exportsektor. Fast kein Umfrageteilnehmer erwartet eine Besserung im kommenden halben Jahr. Mehr noch als der starke Franken tragen die Lieferkettenstörungen dazu bei. Nur eine Minderheit erwartet eine vollständige Entspannung. Fast zwei Drittel gehen sogar von langfristigen Einschränkungen aus.

Arbeitsmarkt trotz der Schwäche

Robust verhält sich der Arbeitsmarkt. Seit April hätten sich die von den Analysten erwarteten Auswirkungen der Exportschwäche nicht wesentlich verschlechtert, zitiert die Wirtschaftsnachrichtenagentur awp die Umfrage. Dies wäre ein gutes Signal für den Privatkonsum und würde das Ausmass der konjunkturellen Abkühlung begrenzen, heisst es darin weiter.

Anzumerken ist, dass sich deswegen die Inflation verfestigen könnte und es zu einer schwierig zu durchbrechenden Loh-Preis-Spirale kommt. Ein Drittel der Befragten erwartet einen weiteren Anstieg der Teuerung in der Schweiz, 23% einen Rückgang und 41% rechnet mit einem unveränderten Inflationsniveau. Auf längere Sicht gehen zwei Drittel davon aus, dass sich die Inflation in fünf Jahren wieder zurück ins Zielband der SNB bewegen wird.

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