China exportierte im November überraschend wenig. (Bild Shutterstock/Avigator Fortuner)
China exportierte im November überraschend wenig. (Bild Shutterstock/Avigator Fortuner)
China exportierte im November überraschend wenig. (Bild Shutterstock/Avigator Fortuner)
China exportierte im November überraschend wenig. (Bild Shutterstock/Avigator Fortuner)

Der stärkste Einbruch der chinesischen Exporte seit Februar 2020 schürt die Sorge vor einem globalen Konjunkturabschwung. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 3,5% gerechnet. Bereits im Oktober waren die Exporte aus dem Riesenreich gesunken, aber mit bloss 0,3%.
Die Importe gaben sogar noch stärker nach: Sie fielen um 10,6% niedriger aus als im November 2021. Das war nicht nur der zweite Rückgang in Folge, sondern zugleich der stärkste seit Mai 2020.

Wegen der scharfen Null-Corona-Politik der Regierung kommt es immer wieder zu Produktionsstörungen in der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die steht zusätzlich wegen der Immobilienkrise unter Druck. Hinzu kommt ein schwächerer Welthandel, weil wichtige Kunden wie die USA und Deutschland unter der hohen Inflation leiden, weshalb Verbraucher und Unternehmen ihre Ausgaben kürzen.

Peking hat inzwischen wegen des wachsenden Drucks aus der Bevölkerung, einige der strengen Corona-Beschränkungen gelockert. Die Exporte dürften in den kommenden Quartalen dennoch weiter schrumpfen, sagte Ökonom Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. «Sie werden durch die Lockerung der Virusbeschränkungen einen begrenzten Aufschwung erfahren, da diese nicht länger ein grosses Hindernis für die Fähigkeit der Hersteller darstellen, Aufträge zu erfüllen», sagte Evans-Pritchard. «Von weitaus grösserer Tragweite wird aber der Rückgang der weltweiten Nachfrage nach chinesischen Gütern sein.» Dieser sei der drohenden globalen Rezession geschuldet.

Die Regierung hat in den vergangenen Monaten mit einer Reihe von politischen Massnahmen auf das schwächelnde Wirtschaftswachstum reagiert – darunter die Senkung der Bargeldmenge, die Banken als Reserven vorhalten müssen. Damit wird mehr Geld für Kredite frei. Analysten sind jedoch nach wie vor skeptisch, ob die Massnahmen schnelle Ergebnisse erzielen werden, da es bis zur vollständigen Lockerung der Pandemiekontrollen noch dauern werde.

Chinas Wirtschaft ist in den ersten drei Quartalen dieses Jahres nur um drei Prozent gewachsen. Das liegt deutlich unter dem von der Regierung ausgegeben Jahresziel von rund 5,5 %. Analysten erwarten für das Gesamtjahr ein Wachstum von knapp über 3 %. «Wenn sich die globale Nachfrage 2023 abschwächt, wird sich China stärker auf die Binnennachfrage verlassen müssen», sagte der Chefvolkswirt von Pinpoint Asset Management, Zhiwei Zhang gegenüber Reuters.

Dieser Artikel wurde cash von Investrends.ch zur Verfügung gestellt. Verpassen Sie keine News zu aktuellen Themen aus der Fonds- und Asset-Management-Branche. Investrends.ch liefert Ihnen im Newsletter zweimal wöchentlich die Zusammenfassung der Nachrichten und informiert Sie über Sesselwechsel und wichtige Veranstaltungen. Hier abonnieren