Mit dem Bericht kommt die Schweiz dem Aufruf der Uno nach, jüngste gleichstellungspolitische Meilensteine aufzuzeigen und noch bestehende Lücken auszuweisen. Der Aufruf der Uno erfolgte dreissig Jahre nachdem die Schweiz und 188 weitere Staaten in Peking eine Erklärung zur Gleichstellung unterschrieben haben.

«Obwohl die Gleichstellung von Frauen und Männern seit 1981 in der Bundesverfassung verankert ist, ist sie in unserem Land noch nicht verwirklicht», heisst es im Bericht. So verdienten Frauen im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer, sie arbeiteten häufig in Teilzeitstellen und leisteten den Grossteil der Pflege und Betreuung von Angehörigen. Dadurch verschlechterten sich ihre Renten, und sie seien stärker von Armut im Alter bedroht als Männer.

Schliesslich stellen Frauen gemäss dem Bericht die grosse Mehrheit der Opfer von häuslicher Gewalt: Über 55-mal pro Tag werde eine Straftat im häuslichen Bereich begangen, in 70 Prozent der Fälle sei das Opfer weiblich, schreibt der Bundesrat.

Die im Jahr 2021 verabschiedete erste nationale Strategie zur gezielten Förderung der Gleichstellung der Geschlechter ist gemäss dem Bericht hingegen ein bedeutender Fortschritt in diesem Bereich. Ende 2025 soll eine Zwischenbilanz dieser Strategie gezogen werden.

(AWP)