Einzelne Nutzergruppen sollen damit nur noch nach drei Merkmalen angesprochen werden können.

Diese seien Alter, Geschlecht und Postleitzahl, wie Google in einem Blogeintrag in der Nacht zum Donnerstag erklärte. Zugleich bleibe es aber weiterhin möglich, die Anzeigen zu einzelnen Suchwörtern wie zum Beispiel "Wirtschaft" zu schalten, hiess es.

In einem weiteren wichtigen Schritt betonte Google, dass Falschangaben in jeglicher Werbung gegen die Regeln der Plattform verstiessen - auch wenn es um Politik geht. Dies betreffe zum Beispiel auch manipulierte Medien wie Videos.

Facebook hatte in den USA zuletzt heftige Diskussionen mit der Ankündigung ausgelöst, auch nachweislich falsche Beiträge von Politikern auf der Plattform stehen zu lassen, um sich nicht in den politischen Prozess einzumischen. Botschaften von Politikern werden auch nicht den unabhängigen Factchecking-Partnern des Online-Netzwerks vorgelegt.

Twitter verbreitet gar keine Werbung mehr

Google erklärte weiter, der Internet-Konzern gehe davon aus, nur in seltenen Fällen bei politischer Werbung eingreifen zu müssen - "aber wir werden das bei klaren Verstössen weiterhin tun". Twitter wird unterdessen ab Donnerstag unterdessen gar keine politischen Botschaften mehr als Werbung verbreiten lassen. Reichweite dafür müsse verdient und nicht erkauft werden, erklärte Twitter-Chef Jack Dorsey zur Begründung.

Bei Google sollen die neuen Regeln zunächst in Grossbritannien - wo am 12. Dezember ein neues Parlament gewählt wird - binnen einer Woche umgesetzt werden. Bis Jahresende sollen sie dann in der EU gelten und im Rest der Welt am 6. Januar 2020.

Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, Google werde für politische Anzeigen zudem die Möglichkeit sperren, eigene Kontaktlisten zur gezielten Ansprache von Nutzern hochzuladen. Das gilt als wichtiges Werkzeug für Firmen und auch Parteien, ihnen bereits bekannte Menschen auf der Plattform ausfindig zu machen. Facebook bietet seinen Werbekunden eine ähnliche Funktion an.

(SDA)