Volkswirte hatten einen Anstieg des Ifo-Index erwartet, aber im Schnitt nur auf 87,3 Punkte. Allerdings zeigte die Umfrage unter rund 9.000 Unternehmen, dass sich die Einschätzung der aktuellen Lage leicht verschlechtert hat. Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte haben hingegen deutlich zugelegt.

«Die zuletzt stark gestiegene Unsicherheit unter den Unternehmen hat etwas abgenommen», sagte Fuest. Im Verarbeitenden Gewerbe zeigte sich sogar eine deutlich bessere Stimmung. Hier haben die Firmen insbesondere die Erwartungen merklich nach oben korrigiert.

«Wir schöpfen aus den Daten etwas mehr Optimismus, dass das produzierende Gewerbe sich langsam aus der Rezession herausarbeitet», sagte Robin Winkler, Chefvolkswirt für Deutschland bei der Deutschen Bank. Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg verwies auch auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB hat die Leitzinsen inzwischen nahezu halbiert. «Das dürfte sich inzwischen in der Realwirtschaft niederschlagen», sagte Niklasch.

Auch im Bereich Dienstleistungen hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt, wie aus den Ifo-Daten hervorgeht. Wie das Institut weiter mitteilte, erholte sich der Bereich Transport und Logistik von dem Stimmungseinbruch, den die Zollankündigungen verursacht hatten. Auch im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung zuletzt verbessert.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, verwies auf die Bedeutung der Handelspolitik der USA für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Die bisherigen Ergebnisse in den Handelsgesprächen mit der US-Regierung hätten den deutschen Unternehmen wieder Mut gemacht. Allerdings hänge die Stimmung der deutschen Unternehmen nach wie vor «wie eine Marionette an den Fäden von Donald Trumps Handelspolitik», sagte Kater./jkr/jha/men

(AWP)