Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg bis zum späten Vormittag um 0,59 Prozent auf 3390,54 Punkte. Am Mittwoch hatten die immer mehr zunehmenden Spannungen zwischen den Grossmächten USA und China die Anleger sichtlich Nerven gekostet.

In Paris rückte der Cac 40 am Donnerstag um 0,55 Prozent auf 5064,86 Punkte vor. Für den FTSE 100 in London ging es um 0,63 Prozent auf 6245,94 Punkte nach oben.

Anleger bejubelten die weitaus besser als gedacht ausgefallene Quartalszahlen von Unilever . Der Konsumgüterkonzern zeigt sich inmitten der Corona-Krise robust und profitierte von der steigenden Nachfrage nach Wasch- und Reinigungsmitteln im Zuge des Lockdowns. Unilever habe in einem herausfordernden Umfeld weitaus besser abgeschnitten als befürchtet, schrieb der Experte Nico von Stackelberg vom Analysehaus Liberum. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn habe der Konzern selbst die höchsten Erwartungen der Fachleute übertroffen.

Damit zogen die Unilever-Aktien an der EuroStoxx-Spitze um 7,5 Prozent an. In Zürich näherten sich vor diesem Hintergrund die Anteilsscheine des Nahrungsmittelkonzerns Nestle weiter ihrem Rekordhoch vom September und stiegen zuletzt um 1,6 Prozent.

Unangefochtener Favorit im Cac 40 waren die Papiere von Publicis , die um knapp 13 Prozent in die Höhe schnellten. Der Werbe- und Medienkonzern legte laut der Privatbank Berenberg "sehr gute" Resultate vor. Im Kielwasser der Kursgewinne von Publicis stiegen die Anteilsscheine des Wettbewerbers WPP in London um gut 3 Prozent.

In Paris machten die Aktien von STMicroelectronics und Pernod Ricard mit Gewinnen von jeweils drei Prozent auf sich aufmerksam. Bei dem Spirituosenhersteller zahlt sich das erst jüngst aufgelegte Sparprogramm aus, und der Halbleiterhersteller STMicro wird nach dem Einbruch der Geschäfte im Zuge der Corona-Krise für das laufende Jahr wieder zuversichtlicher.

Gegen den Trend büssten in London die Anteilsscheine von Relx fast drei Prozent ein. Der Fachverlag und Datenbankanbieter (früher Reed Elsevier) litt unter einem Einbruch im Messe- und Veranstaltungsgeschäft.

Aus Branchensicht hatten Aktien aus der Automobilindustrie mit einem Plus von 3,13 Prozent die Nase vorn. Börsianer verwiesen als Antrieb auf positivere Analysenstimmen und ermutigende Aussagen von Daimler . Die Corona-Krise stürzte die Stuttgarter zwar tief in die roten Zahlen. Daimler-Chef Ola Källenius kündigte aber nun an, das Sparprogramm von 2022 bis 2025 auszudehnen - das kam am Markt offenbar gut an./la/fba

(AWP)