Eine Reihe jüngster Hinweise zur US-Wirtschaftspolitik von Donald Trump sorgte am Mittwoch an den Finanzmärkten für gegensätzliche Signale. Hinweise auf Fortschritte bei der angepeilten Steuerreform sorgten zwar für etwas Optimismus, parallel wurden Anleger aber von seinen Äusserungen zur geplanten Mauer an der Grenze zu Mexiko und zur nordamerikanischen Freihandelszone Nafta verunsichert. Nafta stellte Trump bei einem Auftritt in der Stadt Phoenix erneut in Frage. Ausserdem drohte er mit dem Stillstand der Bundesbehörden, sofern er vom Kongress keine Zusage für die geforderte Mauer bekommt.

Seine Schatten dürfte am Mittwoch das Tags darauf beginnende Treffen renommierter Notenbank-Vertreter in Jackson Hole voraus werfen. Neue Impulse sind im Tagesverlauf ausserdem denkbar von frischen Wirtschaftsdaten aus den USA: Kurz nach dem Auftakt werden Daten vom Immobilien- und Ölmarkt sowie der vorläufige Einkaufsmanagerindex des Instituts Markit für August veröffentlicht. Er ist jedoch üblicherweise weniger stark beachtet als der ISM-Index, der erst Ende kommender Woche auf der Agenda steht.

Auf Unternehmensseite profitierten die Papiere des SAP -Rivalen Salesforce vorbörslich nicht von einem angehobenen Ausblick. Sie gaben um rund 2 Prozent nach, obwohl die neue Zielspanne für den Umsatz des US-Softwareherstellers über den Markterwartungen liegt. Börsianern zufolge deuten sich Gewinnmitnahmen an, nachdem die Aktie seit Jahresgewinn um mehr als ein Drittel gestiegen war. Als kleine Kritikpunkte beim Zwischenbericht wurden am Markt Aussagen zum dritten Quartal und höher erhoffte Margen aufgeführt.

Wal-Mart dagegen gehörten vorbörslich mit einem halben Prozent zu den Gewinnern. Der Handelskonzern will seine Kräfte im Kampf gegen den Online-Giganten Amazon mit dem Internetkonzern Google bündeln. Beide verkündeten am Mittwoch eine Partnerschaft, um Verbraucher schneller und bequemer beliefern zu können. Dabei soll unter anderem der Lautsprecher Google Home zum Einsatz kommen, über den Wal-Mart-Kunden per Sprachbefehl Waren ordern können.

Bei Chevron scheinen Medienberichte, wonach der Vorstandschef des Ölkonzerns vor dem Rücktritt steht, eher positiv ausgelegt zu werden. Die Papiere gewannen vorbörslich 0,74 Prozent, nachdem es hiess, John Watson wolle im kommenden Monat sein Amt abgeben. Als möglicher Nachfolger wird in den Berichten sein bisheriger Stellvertreter Michael Wirth genannt.

Ein vorbörslich auffälliger Verlierer waren derweil die Aktien von Lowes , die um fast 5 Prozent absackten. Das auf Heimwerker spezialisierte Einzelhandelsunternehmen hatte mit seinem Zwischenbericht für das zweite Quartal enttäuscht. Sowohl der Gewinn als auch der Nettoumsatz verfehlten die Erwartungen./tih/stb

(AWP)