Rund eine Dreiviertelstunde vor der Börsenglocke an der Wall Street taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,05 Prozent höher auf 23 413 Punkte. Im Wochenverlauf würde dies ein Plus von 0,4 Prozent bedeuten. Am Dienstag noch hatte der US-Leitindex den 15. von bis dahin 17 Handelstagen im Oktober mit einem Rekord geschmückt und war bis auf rund 23 485 Punkte gestiegen. Aktienstratege Ralf Zimmermann vom Bankhaus Lampe hatte daraufhin gesagt: Falls es die kommenden Tage keinen Kurssturz gebe, werde der aktuelle Bullenmarkt sich als zweitlängster in der Geschichte der Wall Street erweisen.

Derweil geht das Rätselraten rund um den Verbleib von Janet Yellen als Fed-Chefin weiter, bis US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung bekannt gibt. Angeblich soll das schon bald geschehen. Nach zuletzt bekannt gewordenen Spekulationen schätzt er angeblich Yellen, wolle sie aber nicht für eine zweite Amtszeit nominieren. Im Gespräch sind ausserdem der Star-Ökonom John Taylor sowie Fed-Direktor Jerome Powell.

Unter den Einzelwerten dürften vor allem die Aktien von Amazon an der Nasdaq Aufmerksamkeit auf sich lenken, denn vorbörslich sprangen sie bereits um rund 8 Prozent hoch. Trotz einer milliardenschweren Investitionsoffensive konnte der Online-Versandhändler seinen Gewinn im dritten Quartal leicht steigern und beim Umsatz eine neue Rekordmarke aufstellen. Analysten wie etwa die von JPMorgan reagierten prompt und hoben ihre Schätzungen an.

Einen kräftigen Gewinnsprung gab zudem Alphabet bekannt, was vor allem auf boomende Werbeeinnahmen im dritten Quartal zurückging. Finanzchefin Ruth Porat sprach von einem "sagenhaften Quartal". Die Papiere stiegen vor dem Handelsstart um etwas mehr als 4 Prozent.

Um 6,5 Prozent ging es vorbörslich für die auch im Dow notierten Microsoft-Anteile hoch. Im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal profitierte der Software-Gigant von der Stärke im Cloud-Geschäft. Intel , ebenfalls im Dow vertreten, konnte die Stagnation in seinem Hauptgeschäft mit PC-Chips durch Wachstum in anderen Bereichen wie Rechenzentren mehr als ausgleichen, was den Aktien vor dem Handelsstart ein Plus von rund 4 Prozent bescherte.

Mit Merck & Co sowie den beiden Ölkonzernen Exxon-Mobil und Chevron berichteten zudem drei weitere Dow-Unternehmen über ihr abgelaufenes Jahresviertel. Während Exxon die Prognosen am Markt übertraf und die Aktien vorbörslich um knapp 1 Prozent stiegen, gaben die Chevron-Papiere moderat nach. Die Aktien des Pharmaherstellers Merck sackten nach vorgelegten Zahlen und Ausblick vorbörslich sogar um etwas mehr als 2 Prozent ab./ck/jha/

(AWP)