Eine halbe Stunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,74 Prozent höher bei 31 154 Punkten. Auf Wochensicht steuert der wichtigste amerikanische Aktienindex auf ein Plus von 0,72 Prozent zu. Am Donnerstag hatte er über ein Prozent verloren, nachdem sich US-Notenbankchef Jerome Powell nur zurückhaltend zum Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäussert hatte.

In der US-Wirtschaft wurden im Februar deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Zudem ging die Arbeitslosenquote überraschend ein wenig zurück, während Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Die Löhne legten erwartungsgemäss zu.

Da etliche Bundesstaaten zuletzt die Corona-Beschränkungen gelockert hätten, passe der deutliche Beschäftigungsaufbau ins Bild, erklärte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass sich die positive Entwicklung auch im März fortsetzt." Allerdings stehe seit dem Ausbruch der Corona-Krise immer noch ein Verlust von mehr als neun Millionen Stellen zu Buche, ordnete Gitzel die aktuelle Entwicklung ein. Auch deshalb bestehe für die Notenbank "kein voreiliger Handlungsbedarf".

Allerdings: "Klar ist auch, dass je besser Konjunkturdaten ausfallen, desto grösser der Zweifel der Finanzmärkte an einer fortgesetzten expansiven Geldpolitik" werde, warnte der Experte. "Die Befürchtung ist, dass die Fed früher als bislang kommuniziert aus der expansiven Geldpolitik aussteigt. Der besser als erwartete US-Arbeitsmarkt hat jedenfalls nicht gerade zu einer Beruhigung beigetragen. Aus guten Wirtschaftsdaten können damit schlechte Nachrichten für die Märkte werden."

Die Aktien von Slack sanken nach der Zahlenvorlage vorbörslich um 0,4 Prozent. Der Bürokommunikationsdienst berichtete dank der coronabedingt hohen Nachfrage nach Büro-Software starke Geschäftszuwächse für das vergangene Jahr. Allerdings fielen auch wieder hohe Verluste an. Das Unternehmen steht vor der Übernahme durch den US-Softwarekonzern Salesforce für knapp 28 Milliarden Dollar.

Die Anteilseigner der Ölkonzerne Chevron und Exxon Mobil konnten sich dagegen über Kursgewinne von 0,9 beziehungsweise 2,4 Prozent freuen. Für Aufwind sorgten die kräftig steigenden Ölpreise, nachdem der Ölverbund Opec+ seine Förderung zunächst nicht angehoben und damit für eine Überraschung an den Märkten gesorgt hatte.

Broadcom -Titel verteuerten sich nach der Zahlenvorlage und dem Ausblick vorbörslich um knapp anderthalb Prozent. Der Halbleiterhersteller berichtete von einer hohen Nachfrage./gl/jha/

(AWP)