Abermals beruhigten Fed-Mitglieder die Anleger mit Aussagen, die vom Wirtschaftaufschwung ausgelöste Inflation sei nur vorübergehend. Bei einigen der jüngst im Preis stark gestiegenen Rohstoffe ging es nun bergab - auch das liess am Freitag die Furcht vor Inflation etwas abebben.

Bislang verlief die Woche sehr schwankungsreich für den Dow. Zu Beginn war das wichtigste Wall-Street-Barometer erstmals über die Marke von 35 000 Punkten geklettert, zur Wochenmitte dann unter dem Eindruck einer hohen Inflation und der damit einhergehenden Furcht vor höheren Zinsen deutlich unter 34 000 Punkte gesackt. Seit Donnerstag stehen die Zeichen wieder auf Erholung.

Mit den Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion und dem von der Uni Michigan ermittelten Konsumklima stehen am Freitag wichtige Konjunkturdaten an. Die Vorgaben für die einzelnen Veröffentlichungen seien positiv und das freundliche konjunkturelle Szenario sollte untermauert werden, kommentierten die Ökonomen der Landesbank Helaba. "Alles in allem wird sich die Fed durch die Zahlen aber wohl nicht unter akutem Handlungsdruck sehen, vom bisherigen Kurs abzuweichen."

Marktteilnehmer äusserten jüngst immer wieder die Sorge, die im Zuge einer florierenden Konjunktur steigende Inflation könnte die Fed dazu bewegen, von ihrer sehr expansiven Gangart etwas abzurücken. Die Analysten der Credit Suisse können aber auch steigenden Inflationserwartungen etwas abgewinnen: Dies sei zwar negativ für den Dollar, aber normalerweise positiv für zyklische Branchen, die besonders von der Konjunktur abhängen. Sie erwähnten vor allem die Bankenbranche, Value-Titel und Nebenwerte.

Mit Quartalszahlen im Blick stehen am Freitag der Medienkonzern Walt Disney ebenso wie das Online-Portal für Unterkünfte, Airbnb und der Börsenneuling und Online-Essenslieferant Doordash .

Der Entertainment-Riese Disney ächzt weiter unter der Corona-Krise, auch der Erfolg im Streaming-Geschäft liess zu Jahresbeginn deutlich nach. Da die Pandemie den Rest von Disneys Unterhaltungs-Imperium weitgehend lahmlegt, ist der Konzern auf die Streaming-Services angewiesen. Anleger reagierten enttäuscht auf die Zahlen, die Aktien fielen im vorbörslichen Geschäft um mehr als vier Prozent.

Doordash übertraf mit dem Umsatz aus dem ersten Quartal die Erwartungen der Analysten und verzeichnet eine anhaltend hohe Nachfrage nach Essensauslieferungen - ungeachtet allmählich wieder öffnender Restaurants und zunehmender Impfungen in der Bevölkerung. Vorbörslich sprangen die Titel um gut neun Prozent hoch.

Airbnb wusste mit den Buchungen für das erste Jahresviertel die Analysten ebenfalls zu überzeugen. Wegen Rückzahlungen von während der Pandemie aufgenommener Schulden weitete sich allerdings der Verlust enorm aus. Vorbörslich notierten die Anteile 0,7 Prozent schwächer./ajx/jha/

(AWP)