Der Dow Jones Industrial wurde eine Stunde vor dem Start vom Broker IG auf 34 403 Punkte taxiert und damit wenige Punkte im Plus. Der technologielastige US-Index Nasdaq 100 , der sich am Vortag nach einigen Wochen Pause wieder in Rekordhöhen vorgearbeitet hatte, wird derweil mit 14 131 Punkten auch ganz knapp im Plus gesehen. Während der Nasdaq-Index und auch der marktbreite S&P 500 ihre Rekordrally fortsetzen könnten, ist der Dow von seiner Bestmarke über den 35 000 Punkten noch mehr als 700 Punkte entfernt.

Debattiert wird derzeit vor allem über die Nachhaltigkeit der aktuell sehr hohen US-Inflation und der damit steigende Druck auf die Notenbank, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. "Die spannendste Frage wird sein, ob die Fed schon über eine Rückführung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe nachdenkt", sagte ein Experte.

Konjunkturdaten vermittelten am Dienstag nochmals neue Eindrücke über die aktuelle wirtschaftliche Verfassung der USA. Der hohe Erzeugerpreisanstieg untermauerte die jüngsten Inflationsbedenken. Die Stimmung in den New Yorker Industrieunternehmen konnte derweil die Erwartungen nicht ganz erfüllen und die Einzelhandelsumsätze fielen im Mai etwas deutlicher als gedacht aus. Später folgen noch Daten zur Industrieproduktion.

Auf Unternehmensseite rückte Boeing einmal mehr ins Blickfeld, vorbörslich ging es hier um ein halbes Prozent hoch. Die EU und die USA haben einen Kompromiss im Streit über gegenseitige Strafzölle wegen Subventionen für den Flugzeugbauer und seinen europäischen Kontrahenten Airbus erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Dies bestätigte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Rande eines EU-USA-Gipfels, ohne Einzelheiten zu nennen. Kreisen zufolge sollen die Zölle für fünf Jahre ausgesetzt werden.

Auf dem Gipfel in Brüssel traf Joe Biden am Dienstag neben von der Leyen auch auf EU-Ratspräsident Charles Michel. Der US-Präsident hat bei seinem Gipfel mit den EU-Spitzen die Verbundenheit der Vereinigten Staaten mit Europa unterstrichen. "Europa ist unser natürlicher Partner", sagte Biden in der belgischen Hauptstadt. Er fährt damit einen etwas anderen Kurs als sein Vorgänger Donald Trump, die die EU immer wieder verbal attackiert hatte./tih/jha/

(AWP)