Zuletzt notierte der US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,16 Prozent im Plus bei 26 533,84 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,19 Prozent auf 2921,12 Punkte hoch. Beide Indizes hatten zuletzt ihrer vorangegangenen Rekordjagd etwas Tribut gezollt. Der jüngst schon robustere Technologiewerte-Index Nasdaq 100 rückte zur Wochenmitte um weitere 0,42 Prozent auf 7594,74 Zähler vor.

Da die dritte Fed-Zinsanhebung in diesem Jahr am Markt als ausgemachte Sache gilt, richten Börsianer ihre Blicke stärker darauf, was die US-Währungshüter zum Thema Inflation als starkem Indiz für den künftigen geldpolitischen Spielraum sagen. Vor diesem Hintergrund glauben die HSBC-Experten, dass eventuelle Änderungen im offiziellen Statement oder die begleitenden Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell auf der nachfolgenden Pressekonferenz an den Finanzmärkten für Bewegung sorgen könnten.

Laut der britischen Bank werden vor allem die überarbeiteten wirtschaftlichen Projektionen des Entscheidungskomitees im Mittelpunkt stehen, bei denen die Gouverneure der Notenbank auch Angaben darüber machen, welches Leitzinsniveau sie in den kommenden Jahren für angemessen erachten. Analyst Thomas Amend sieht ein gewisses Überraschungspotenzial, weil das Komitee zwei neue Mitglieder bekommen habe. Allgemein werde am Markt aber mit einer Fortsetzung des graduellen Zinserhöhungskurses gerechnet.

Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage vergleichsweise ruhig. Die bis vor kurzem stark gelaufenen Nike-Titel büssten als Dow-Schlusslicht über anderthalb Prozent ein. Börsianer sprachen angesichts kräftig gestiegener Umsätze und Gewinne im ersten Geschäftsquartal zwar von einem soliden Zahlenwerk des Sportartikelherstellers. Nicht gut an kam dagegen die Kostenentwicklung, die Beobachtern zufolge zu einer Bruttomarge leicht unter den Markterwartungen geführt hat.

Analyst Andreas Inderst von der australischen Bank Macquarie kritisierte zudem, dass Nike trotz Rückenwinds von den Wechselkursen nichts am Ausblick geändert habe. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Aktienkurs schon um mehr als ein Drittel zugelegt und Rekordstände markiert, was Nike bislang zum besten Dow-Wert macht.

In der Ölbranche machte sich am Mittwoch der jüngste Preisrückgang bei dem wichtigen Rohstoff auch bei den Aktienkursen der Ölkonzerne bemerkbar: ExxonMobil und Chevron gehörten mit knappen Verlusten zu den schwächeren Dow-Titeln. Die zurückgegangenen Ölpreise wurden am Markt mit einem höheren Angebot begründet. Dies schlug sich auch im unerwarteten Anstieg der wöchentlich veröffentlichten US-Rohölbestände nieder.

Dagegen profitierten die Anteilscheine des Medienkonzerns 21st Century Fox mit plus 0,67 Prozent etwas davon, dass der Verlierer im Bieterkampf um Sky seinen Anteil am britischen Bezahlsender dem Sieger Comcast verkaufen will. Die Titel des Kabelnetzkonzerns gewannen magere 0,34 Prozent./gl/he

(AWP)