Börsianer führten auch die Gewinne vor dem Wochenende auf die jüngsten Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vor Parlamentariern zurück. "Aus Investorensicht hat er den Auftritt mit Bravour bestanden", sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Mit seiner Einschätzung der Konjunktur und Inflation sowie zu den Markterwartungen habe Powell den Anlegern "genau das gegeben, was sie haben wollten".

Der Dow rückte zuletzt um 0,49 Prozent auf 27 221,60 Punkte vor. Der S&P 500 kletterte um 0,14 Prozent auf 3004,10 Punkte und liess damit wieder die 3000er Marke hinter sich. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,18 Prozent auf 7910,66 Zähler. Hier hat jedoch noch das Rekordhoch vom Vortag Bestand.

Die erneuten Rekorde müssen noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten: "Für einen Bärenmarkt nach einem neuen Allzeithoch brauchte es in den letzten fünfzig Jahren entweder eine Rezession innerhalb des nächsten Jahres oder eine deutliche Überbewertung von Aktien gegenüber Anleihen", sagte Anlagestratege Maximilian Kunkel von der Bank UBS. Die realen Zinsen und die Verfassung des US-Verbrauchers deuteten aber nicht auf eine baldige Rezession hin. Und Aktien seien im Vergleich zu Anleihen weiterhin günstig bewertet.

Mit Blick auf die Einzelwerte profitierten Papiere des Messenger-Dienstes Snap mit einem Plus von 1 Prozent von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Aktien des Gentechnik-Spezialisten Illumina brachen um 15,5 Prozent ein. Das Unternehmen hatte die Prognose für das Umsatzwachstum in diesem Jahr mehr als halbiert.

Einen leichten Rücksetzer von 0,30 Prozent gab es bei den Facebook-Aktien , nachdem US-Präsident Donald Trump via Twitter gegen digitale Währungen wie die von Facebook geplante Libra gewettert hatte. "Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen", twitterte er. Wenn Facebook und andere Unternehmen eine Bank werden wollten, bräuchten sie eine entsprechende Konzession und müssten sich der gleichen Regulierung wie jede andere nationale oder internationale Bank unterwerfen. Facebook will mit seiner Digitalwährung Libra in der ersten Jahreshälfte 2020 an den Start gehen./bek/he

(AWP)