Auch der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte es erneut auf eine Bestmarke, bevor er mit einem Minus von 0,06 Prozent auf 6110,65 Zähler seiner starken Entwicklung Tribut zollte. Der marktbreite S&P 500 blieb hauchdünn unter seinem Rekordhoch vom Vortag und stand 0,10 Prozent tiefer bei 2555,08 Punkten.

"Das Vertrauen in die Berichtssaison ist auf beiden Seiten des Atlantiks hoch", sah Marktanalyst Mike van Dulken von Accendo Markets gute Argumente für die aktuelle Entwicklung. Er verwies ausserdem auf die Hoffnung, dass der Widerstand im US-Kongress gebrochen wird und US-Präsident Donald Trump seine Steuerversprechen doch noch einlösen kann.

Doch nicht alle Berichtsunternehmen konnten ihre starken Geschäftsresultate oder angehobenen Ziele in steigende Kurse ummünzen. Am besten schlugen sich in dieser Hinsicht der Krankenversicherer UnitedHealth und der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson , die beide mit den Zahlen des abgelaufenen Quartals positiv überraschten und ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr bereits zum dritten Mal anhoben. Die Aktien erreichten jeweils Rekordstände und belegten zuletzt mit Gewinnen von 6,70 beziehungsweise 3,39 Prozent die ersten Plätze im Dow Jones.

Die besser als erwartet ausgefallenen Resultate zweier grosser Banken stiessen am Markt derweil auf ein unterschiedliches Echo: Während die Titel von Morgan Stanley um 0,80 Prozent zulegten, ging es für Goldman Sachs am Dow-Ende um 2,43 Prozent bergab. Letztere stehen allerdings nicht mehr weit unter ihrer Bestmarke aus dem Frühjahr, während der Aktienkurs von Morgan Stanley sich mehr als verdoppeln müsste, um die Rekordstände aus der Zeit um die Jahrtausendwende zu erreichen.

Auch bei Netflix machte sich die bereits hohe Bewertung bemerkbar: Obwohl der Online-Streamingdienst sein rasantes Wachstum im dritten Quartal fortgesetzt und die Nutzerzahlen überraschend deutlich gesteigert hatte, drehten die Anteilscheine nach einer Rekordmarke zum Start mit 1,79 Prozent ins Minus. Auch positive Analystenkommentare reichten nicht, um den Kurs nach oben zu treiben.

Die Boeing-Titel verloren 0,72 Prozent, nachdem sich Airbus die Mehrheit an der C-Produktreihe des kanadischen Herstellers Bombardier gesichert hatte. Der europäische Erzrivale stärkt damit das eigene Portfolio. Ausserdem könnten von Boeing geforderte Strafzölle für die Flugzeuge der Baureihe durch den Schritt womöglich umgangen werden. Bombardier schossen in Toronto zeitweise um über ein Viertel nach oben und gewannen zuletzt noch gut 16 Prozent./gl/he

(AWP)