Der Leitindex Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,03 Prozent auf 21 354,43 Punkte und gab damit seine vorübergehenden Gewinne wieder ab. Vor zwei Tagen war das Barometer noch bis auf 21 391 Punkte geklettert und damit so hoch wie nie zuvor. Auf Wochensicht winkt dem Dow aktuell ein Kursplus von 0,4 Prozent.

Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor zuletzt 0,34 Prozent auf 5681,78 Punkte und war damit ein gutes Stück von seinem vor einer Woche markierten Rekordhoch bei 5897 Zählern entfernt. Nach dem Erreichen dieser Bestmarke waren die Technologie-Werte stark unter Druck geraten. Viele Marktteilnehmer halten sie inzwischen für überbewertet. Und so zeichnet sich beim Nasdaq 100 aktuell auch ein Wochenminus von 1 Prozent ab. Der marktbreite S&P-500-Index gab am Freitag um 0,14 Prozent auf 2429,04 Punkte nach.

Jüngste US-Konjunkturdaten waren schwächer als erwartet ausgefallen. Veröffentlicht wurden das Konsumklima der Universität von Michigan sowie Zahlen zum Häusermarkt.

Hauptgesprächsthema war aber die geplante Übernahme von Whole Foods Market durch Amazon. Die Whole-Foods-Papiere wurden zunächst vom Handel ausgesetzt. Nach der Wiederaufnahme schossen sie direkt um rund 27 Prozent auf 42 Dollar hoch. Dies entspricht dem Preis, den Amazon je Aktie der Lebensmittelkette bezahlen will. Whole Foods wird entsprechend mit 13,7 Milliarden US-Dollar bewertet. Mit einem Plus von 29 Prozent kosteten die Whole-Foods-Anteile zuletzt 42,655 Dollar. Für die Amazon-Aktien ging es um gut 3 Prozent aufwärts.

Die Wettbewerber von Amazon könnten durch die Offerte nun weiter unter Zugzwang geraten. Die Aktien des weltgrössten Supermarkt-Betreibers Wal-Mart sackten um mehr als 5 Prozent ab, während die Anteile anderer grosser US-Wettbewerber wie Kroger , Target und Costco sogar teils Abschläge von mehr als 10 Prozent verkraften mussten.

Amazon hatte in den vergangenen Jahren den stationären Handel bereits stark unter Druck gesetzt. Nun scheine der Konzern bereit zu sein, auch die Lebensmittelbranche so zu dominieren wie bislang den Nichtlebensmittelsektor, sagte Marktexperrte Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital.

Die Aktien des Sportartikelherstellers Nike büssten mehr als dreieinhalb Prozent ein. Die US-Bank JPMorgan hatte ihre Kaufempfehlung gestrichen. Bereits am Vortag waren die Nike-Papiere als schwächster Dow-Wert um mehr als 3 Prozent abgerutscht./ajx/he

(AWP)