Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,08 Prozent auf 19 874,51 Punkte. Zur Wochenmitte hatte der US-Leitindex nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed ein knappes Plus ins Ziel gerettet. Die Währungshüter hatten wie erwartet nichts an ihrer Geldpolitik geändert. Der breiter gefasste S&P 500 verlor am Donnerstag 0,09 Prozent auf 2277,41 Punkte. Der Nasdaq 100 büsste 0,03 Prozent auf 5151,22 Punkte ein.

Die Produktivität der amerikanischen Wirtschaft war im vierten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der vergangenen Woche überraschend stark gesunken.

Unter den Einzelwerten standen Facebook im Mittelpunkt des Interesses. Im vergangenen Quartal hatte das Online-Netzwerk mit einem weiter rasanten Wachstum alle Erwartungen übertroffen. Während der Umsatz vor allem dank der Werbeerlöse um gut die Hälfte gestiegen war, hatte sich der Gewinn sogar verdoppelt. Anthony DiClemente vom japanischen Analysehaus Nomura sprach von einem "Mega-Quartal".

Allerdings belastete die 500-Millionen-Dollar-Strafzahlung an die Spielefirma ZeniMax, zu der ein Geschworenen-Gericht Facebook im Streit um die Entwicklungsgeschichte der Virtual-Reality-Brille Oculus VR verdonnert hatte. Facebook hatte Oculus im Frühjahr 2014 für rund zwei Milliarden Dollar gekauft und kündigte an, eine Berufung gegen das Urteil zu prüfen. Die Facebook-Aktien erholten sich von einem schwächeren Start und erreichten zwischendurch ein Rekordhoch bei 134,73 Dollar. Zuletzt notierten sie 0,1 Prozent tiefer bei 133,12 Dollar.

Merck & Co gewannen an der Dow-Spitze 2,5 Prozent. Unerwartet gute Verkäufe des Krebsmittels Keytruda hatten dem Pharmakonzern im vierten Quartal geholfen, Umsatzverluste bei anderen Medikamenten auszugleichen, die ihren Patentschutz verloren haben. Die Aktien von Philip Morris gewannen knapp 3 Prozent, nachdem der Tabakkonzern Experten mit seiner Gewinnziel-Spanne für 2017 positiv überrascht hatte.

Eine Offerte des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser trieb die Papiere des US-Babynahrungsherstellers Mead Johnson um 22 Prozent auf rund 85 Dollar nach oben. Es werde über einen Preis von 90 Dollar je Mead-Johnson-Aktie gesprochen, hiess es von beiden Unternehmen. Mit einem Volumen von knapp 17 Milliarden Dollar wäre es die grösste Übernahme in der Geschichte der Briten - deren Aktie legte in London um 3,5 Prozent zu.

Offen für potenzielle Kaufinteressenten ist laut einem Pressebericht auch der Warenhausbetreiber Macy's. Damit wolle der scheidende Konzernlenker Terry Lundgren die von der Investmentfirma Starboard angestrebten Veränderungen im Verwaltungsrat (Board) verhindern. Starboard ist an Macy's beteiligt. Die Aktie des Warenhausbetreibers legte um 4,3 Prozent zu. Dagegen büssten die Titel des Modeunternehmens Ralph Lauren fast 12 Prozent ein, nachdem der Weggang von Konzernchef Stefan Larsson zum 1. Mai bekannt geworden war. Er hat sich mit dem Firmengründer überworfen./edh/he

(AWP)