Davon abgesehen aber setzte sich die bisher trägen Entwicklung vor den Osterfeiertagen fort. Der Dow Jones Industrial fiel um 0,03 Prozent auf 26 443,83 Punkte kaum vom Fleck. Von seinem Höchststand bleibt der US-Leitindex damit gut 500 Punkte entfernt. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,08 Prozent auf 2904,76 Punkte.

Die Märkte hätten positive Konjunktursignale aus China nur beiläufig zur Kenntnis genommen, kommentierte Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Es mangele zwar nicht an Schlagzeilen, auf deren Basis bewege sich am Gesamtmarkt aber nur wenig.

Bei den Einzelwerten ist der beigelegte Patentstreit zwischen Apple und Qualcomm weiter Thema. So legten die Anteilscheine von Apple um gut 1 Prozent zu, während die Papiere von Qualcomm an ihren Kurssprung von rund 23 Prozent am Vortag anknüpften und nun um mehr als 9 Prozent in die Höhe schnellten. Damit waren sie der Favorit im Nasdaq 100.

Apple wird eine Patentlizenz erwerben und auch Chips bei Qualcomm beziehen. Nun ist der Weg für Apple frei, vermutlich im kommenden Jahr ein iPhone für den superschnellen 5G-Datenfunk auf den Markt zu bringen. Zusätzlichen Rückenwind gab eine Studie der US-Bank JPMorgan: Analyst Samik Chatterjee sprach den Qualcomm-Aktien nach der beigelegten juristischen Auseinandersetzung eine optimistische Empfehlung aus.

Von der Einigung im Patentstreit ist auch Intel betroffen. Anleger reagierten positiv darauf, dass der Konzern nun aus dem Geschäft mit Modem-Chips aussteigt. Intel-Chef Bob Swan sagte zur Begründung, man sehe jetzt keinen klaren Weg, in dem Geschäft profitabel zu sein. Die Intel-Aktien zogen um fast 4 Prozent an und sicherten sich damit den ersten Platz im Dow.

IBM musste derweil zu Jahresbeginn wiederum überraschend deutliche Geschäftseinbussen verkraften. Die Erlöse im ersten Quartal verfehlten die Prognosen klar. Das Computer-Urgestein tut sich mit einem tiefgreifenden Konzernwandel und neuen Geschäftsbereichen wie Cloud-Diensten, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz schwer. Entsprechend verloren die Papiere am Dow-Ende rund 3 Prozent.

Unter den weiteren Tech-Aktien gaben die Papiere von Netflix leicht nach. Bei der Zahlenvorlage des Streaminganbieters und Filmproduzenten war von einem starken Jahresauftakt, aber einem gedämpften Ausblick auf die Nutzerentwicklung im zweiten Quartal die Rede gewesen.

Laut "Wall Street Journal" trifft die geplante Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint auf erheblichen Widerstand der Kartellwächter des US-Justizministeriums. In der derzeit geplanten Form dürften die Wettbewerbshüter dem Vorhaben wohl nicht zustimmen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider. Die Papiere von T-Mobile verloren mehr als 3 Prozent und die von Sprint sogar fast 6 Prozent.

Der Limonaden- und Snackhersteller Pepsico schliesslich ist überraschend gut ins Jahr gestartet. Die Anleger reagierten erfreut und die Anteilscheine zogen um fast 3 Prozent an./la/he

(AWP)