Am Vortag hatte der Dow zwar auch am zehnten Handelstag in Folge einen Rekord erreicht, Anleger wurden dann aber vom Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea verunsichert. Letztlich hatte das Börsenbarometer erstmals seit dem 24. Juli wieder mit einem kleinen Minus geschlossen.

Der S&P 500 verlor am Mittwoch 0,19 Prozent auf 2470,17 Punkte. Auch er hatte am Dienstag noch eine Bestmarke erreicht. Beim Nasdaq-Auswahlindex 100 stand zuletzt ein Minus von 0,26 Prozent auf 5910,99 Punkte zu Buche.

Trump hatte Nordkorea am Dienstag "Feuer, Wut und Macht" angekündigt. Diese indirekte Androhung militärischer Gewalt erwiderte Pjöngjang wenige Stunden später mit der "Erwägung" eines Raketenangriffs auf die US-Pazifikinsel Guam. Das Militär ziehe eine solche Attacke "ernsthaft" in Betracht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Laut Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets meiden Anleger vor diesem Hintergrund das Risiko. In Phasen politischer Spannungen sei es "nichts für schwache Nerven", auf steigende Kurse zu setzen.

Auf Unternehmensseite zog zur Wochenmitte vor allem Walt Disney die Blicke auf sich. Die Aktien sackten als klares Schlusslicht im Dow um knapp 5 Prozent ab, was vor allem mit einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im dritten Geschäftsquartal begründet wurde. Probleme macht dabei weiter der Sportsender ESPN, aber auch die Filmsparte konnte nicht an die Kinoerfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. Lediglich das Geschäft mit Themenparks brummte.

Gross war aber auch das Aufsehen wegen der Ankündigung von Walt Disney, dass der Unterhaltungsriese mit einem eigenen Online-Videoservice im boomenden Streaming-Markt mitmischen will. Aus diesem Grund wurde die bisherige Partnerschaft mit dem Marktführer Netflix für beendet erklärt. Dies liess die Papiere des Streaminganbieters um mehr als 2 Prozent abrutschen - auch wenn Netflix mit Talkmaster David Letterman einen prominenten Neuzugang für sein Programm gewinnen konnte.

Die Anteilscheine von Mylan machten anfängliche Verluste von rund 7 Prozent zwischenzeitlich komplett wett, notierten zuletzt aber wieder 0,61 Prozent tiefer. Der Generikahersteller hatte zwar angesichts der zunehmenden Konkurrenz auf dem US-Markt seine Prognosen für 2017 und 2018 gekürzt. Allerdings hatte das Management die Anleger beruhigen können, dass nun nicht auch noch regulatorische Hemmnisse für einige neue Medikamente zu befürchten seien./la/he

(AWP)