Grundsätzlich lasteten hingegen die erneut steigenden Zinsen auf den Aktienkursen. Auch der als Angstbarometer bekannte VIX Index stieg am Dienstag wieder kräftig. Für den marktbreiten S&P 500 ging es im frühen Handel um 0,44 Prozent auf 2720,09 Punkte nach unten.

Am Montag waren die US-Börsen wegen des Feiertags "Washington's Birthday" geschlossen geblieben. In der vergangenen Woche hatte der US-Leitindex Dow um mehr als 4 Prozent zugelegt und damit einen Teil seiner hohen Verluste seit Ende Januar wieder aufgeholt. Es war das grösste Wochenplus des Dow Jones Industrial seit dem Wahlsieg von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2016 gewesen.

Eine enttäuschende Gewinnprognose des Handelsriesen Wal-Mart schickte die Aktien auf Talfahrt. Sie brachen um fast 10 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte November ein. Im vierten Geschäftsquartal hatte sich zudem das Wachstum der im Internet erzielten Umsätze abgeschwächt. Im Sog der Wal-Mart-Aktien büssten auch die Papiere des Handelskonzerns Target 4,19 Prozent ein.

Die Baumarktkette Home Depot hatte dagegen vom Aufschwung am US-Häusermarkt profitiert. Der Umsatz war im vierten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Home Depot legten um 0,61 Prozent zu.

Ungebrochen ist die Übernahmefantasie in der US-Halbleiterbranche. Der Chip-Hersteller Qualcomm besserte die Offerte für den niederländischen Konkurrenten NXP auf. Um die Gunst der NXP-Aktionäre zu gewinnen, erhöhte Qualcomm das Angebot von 110 US-Dollar je Aktie auf 127,50 Dollar. NXP-Aktien zogen daraufhin um 6,04 Prozent auf 125,65 US-Dollar an. Qualcomm büssten 3 Prozent ein.

Die Transaktion würde damit 44 Milliarden Dollar schwer. Qualcomm hat verbindliche Vereinbarungen mit neun NXP-Grossaktionären geschlossen, die zusammen fast 30 Prozent der ausstehenden Aktien halten. Das sorgte branchenweit für Käufe: So legten die Papiere der Chip-Hersteller Analog Devices, Xilinx, KLA-Tencor und Applied Materials zwischen 2 und 3 Prozent zu und führten die Kursgewinner im Nasdaq 100 Index an.

Erfreut auf diesen möglichen Deal reagierte auch der Kurs von Broadcom, der um 2,06 Prozent stieg. Das Unternehmen will seinerseits Qualcomm für 121 Milliarden Dollar übernehmen, war jedoch abgeblitzt, weil die Offerte als zu niedrig eingestuft wurde. Mit einer Übernahme von NXP durch Qualcomm würde sich dieses Vorhaben für Broadcom noch erheblich verteuern - und somit noch unwahrscheinlicher. Entsprechend erleichtert reagierten Broadcom-Anleger./bek/he

(AWP)