Auch die anderen US-Indizes kamen am Freitag unter Druck: Der marktbreite S&P 500 gab um 0,86 Prozent auf 2627,66 Punkte nach und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 1,02 Prozent auf 6699,04 Zähler.

Schwache Konjunkturdaten aus China und maue Einkaufsmanagerindizes aus Europa untermauerten die Befürchtungen der Anleger, dass sich die Weltwirtschaft abkühlt. Die jüngsten, besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftskennziffern aus den USA konnten dies ebenso wenig kompensieren wie erste Fortschritte im US-chinesischen Handelsstreit.

Die Regierung in Peking kündigte am Freitag an, die hohen Sonderabgaben auf Importe von in den USA gefertigten Autos und Autoteilen für drei Monate auszusetzen. Die Zurückhaltung chinesischer Autokäufer wegen des Zollstreits war ein Grund für die schwachen China-Wirtschaftsdaten. Die jetzige Entscheidung erfolgt angesichts des 90-tägigen "Waffenstillstands" im Handelskrieg, auf den sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am 1. Dezember in Buenos Aires geeinigt hatten.

Den Aktien der amerikanischen Autobauer General Motors und Ford half das etwas auf die Sprünge - sie legten um rund ein beziehungsweise anderthalb Prozent zu. Die Experten der Deutschen Bank bescheinigen beiden Wertpapieren in einer aktuellen Studie hohes Kurspotenzial. Während die Autoindustrie vor einem Richtungswechsel und womöglich einer Konsolidierung stehe, traut Analyst Emmanuel Rosner beiden US-Herstellern kräftig anziehende Ergebnisse zu. Auslöser hierfür sieht er in der Restrukturierung der Hersteller mit Änderungen im Portfolio und neuen Partnerschaften.

Nachrichten aus der Pharmabranche stiessen dagegen auf ein negatives Echo am Markt. Für Titel von Merck & Co ging es um zwei Prozent bergab, nachdem der Konzern einen Ausbau seines Geschäfts mit Tiergesundheit bekannt gegeben hatte. Dazu kaufen die Amerikaner die französische Antelliq für bis zu 2,1 Milliarden Euro in bar. Ausserdem übernehmen sie die Verschuldung von 1,15 Milliarden Euro, welche kurz nach der Transaktion zurückgezahlt werden soll. Der Anbieter von digitalen Lösungen für Tierärzte und Bauern zur Identifikation und Überwachung von Tierbeständen gehörte bislang dem Finanzinvestor BC Partners.

Aktien des Merck-Konkurrenten Johnson & Johnson sackten nach einem kritischen Medienbericht zu Inhaltsstoffen in Babypuder um mehr als 9 Prozent ab - damit lagen sie am Dow-Ende. Zuletzt hatten die Papiere noch nahe ihrer Rekordhochs notiert.

Für die Aktien von Adobe Systems ging es um fast fünf Prozent nach unten, was einen der hinteren Plätze im Nasdaq 100 bedeutete. Der Softwarehersteller hatte am Vorabend nach Börsenschluss sowohl mit dem bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) im abgelaufenen Quartal als auch mit dem Umsatzausblick auf das neue Geschäftsjahr positiv überrascht. Analysten sorgen sich indes wegen möglicher negativer Auswirkungen des im September übernommenen Marketingspezialisten Marketo auf die Gewinne und Margen von Adobe./gl/men

(AWP)