Der jüngste Ausverkauf sei übertrieben gewesen, meint Investmentstratege Jason Draho von der schweizerischen Grossbank UBS. Er sprach von einer Korrektur im Bullenmarkt, die Aktien nun wieder ein gutes Stück attraktiver gemacht habe. Die Diskussion über eine Abkühlung der Wirtschaft hält er trotz einiger Indizien wie etwa vom Öl- und Immobilienmarkt für verfrüht. Er sehe die Expansion der USA und der Weltwirtschaft noch immer nicht am Ende.

Auch die übrigen US-Indizes erholten sich am Tag vor dem US-Erntedankfest: Der S&P 500 kletterte um 0,75 Prozent auf 2661,80 Punkte und der zuletzt besonders stark gebeutelte Techwerte-Index Nasdaq 100 legte um 1,11 Prozent auf 6599,45 Zähler zu.

Nach der feiertagsbedingten Pause am Donnerstag wird am Freitag, der als "Black Friday" auch als Schlüsseltag für das Weihnachtsgeschäft im US-Einzelhandel bekannt ist, ebenfalls nur verkürzt gehandelt. Viele Marktteilnehmer nutzen diese Konstellation für ein langes Wochenende. Vergleichsweise ruhig ging es daher am Mittwoch bereits auf Unternehmensseite zu.

Die Stabilisierung am Gesamtmarkt zeigte sich bei einigen Aktien, die zuletzt besonders schwach gelaufen waren - allen voran bei Apple mit einem Anstieg um 0,7 Prozent. Sorgen um die iPhone-Absätze des Technologiegiganten hatten die Papiere an den vergangenen beiden Handelstagen mehr als 9 Prozent an Wert gekostet - und damit den Kursrutsch im ganzen Sektor vorangetrieben.

Für die Aktionäre von Johnson & Johnson gab es jedoch schlechte Nachrichten: Nach dem Entscheid eines Gerichts dürfen Nachahmerversionen des Prostatakrebsmittels Zytiga in den US-Markt eingeführt werden, auch wenn der Pharma- und Konsumgüterkonzern gegen des entsprechende Urteil in die Berufung ging. Die Stimmung im Pharmasektor war derweil aber allgemein schlecht, wie Kursverluste von mehr als 1 Prozent bei den Aktien von Pfizer oder 1,8 Prozent bei Eli Lilly zeigten.

Bei Deere & Co blieb ein vorbörslich befürchteter Kursrutsch wegen schwacher Quartalszahlen und einem enttäuschenden Ausblick aus. Letztlich hiess es, nach den schwachen Vortagen sei bei den Papieren des Landmaschinenherstellers schon viel Negatives schon eingepreist gewesen. Sie rückten zuletzt um mehr als 5 Prozent vor./tih/he

(AWP)