Einen Tag vor der Veröffentlichung viel beachteter Verbraucherpreisdaten in den USA für Juli scheuen die Anleger eher das Risiko. Ökonomin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco geht zwar davon aus, dass sich die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Komponenten Energie und Lebensmittel im Monatsvergleich gegenüber dem alarmierend hohen Wert des Vormonats abschwächen wird. Die Expertin erwartet dennoch, dass eine feste Kerninflationsrate und steigende Lohnstückkosten die Stärke des zugrunde liegenden Inflationsdrucks bekräftigen werden.

In den USA liegt die Inflation derzeit deutlich über der von der Fed anvisierten Zielmarke von zwei Prozent. Zuletzt hatten US-Notenbanker mehrfach Hinweise auf weiter steigende Zinsen gegeben. Allerdings gibt es auch die Befürchtung, dass höhere Zinsen die Konjunktur deutlich belasten. In einem solchen Szenario würden insbesondere die stark wachstumsorientierten Technologiefirmen unter hohe Finanzierungskosten leiden.

Indes trägt das US-Gesetz zur Förderung der Halbleiter-Produktion erste Früchte: Branchen-Schwergewicht Micron will Milliarden in die Speicherchip-Fertigung in den USA stecken. Das Unternehmen warnte jedoch auch, dass die Umsatzprognose für das vierte Geschäftsquartal angesichts des herausfordernden Marktumfeldes verfehlt werden könnte. Die Aktien büssten 3,7 Prozent ein.

Novavax brachen um ein Viertel ein, nach dem der Impfstoffhersteller seine Umsatzprognose für dieses Jahr zusammengestrichen hatte. Die Erwartungen an das Covid-19-Vakzin wurden verfehlt, sowohl in den USA als auch global ging hier die Nachfrage zurück.

Im Dow setzten sich im frühen Handel die Papiere des Ölkonzerns Chevron mit plus 2,2 Prozent an die Spitze. Am Index-Ende befanden sich die Titel des Sportartikelherstellers Nike mit minus 3,2 Prozent./ajx/he

(AWP)