Der Dow Jones Industrial stieg am Montag gleich im frühen Handel auf ein weiteres Rekordhoch bei 24 534,04 Punkten. Zuletzt verbuchte der Leitindex einen Aufschlag von 0,84 Prozent auf 24 434,84 Punkte. Seit Beginn des Jahres hat das Barometer nun schon um fast 24 Prozent zugelegt.

Der breit gefasste S&P 500 erreichte am Montag mit 2665,19 Punkten ebenfalls einen Höchststand und notierte zuletzt mit 0,54 Prozent im Plus auf 2656,54 Punkten. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es hingegen um 0,31 Prozent nach unten auf 6318,19 Zähler. Damit stehen Tech-Werte nach ihrem Ausverkauf Mitte der vergangenen Woche weiter unter Druck.

Auch wenn das Repräsentantenhaus in den USA noch über die Steuerreform abstimmen muss, zeigten sich die Republikaner optimistisch, dass Präsident Donald Trump das Gesetz noch vor Jahresende unterzeichnen kann. Dieses sieht unter anderem eine Senkung der Körperschaftssteuer von derzeit 35 auf 20 Prozent vor. Unternehmen könnten dadurch erheblich entlastet werden.

Trotzdem sind damit noch längst nicht alle Probleme im Weissen Haus aus der Welt geräumt. Vielmehr lenke die Steuerreform gerade von den Ermittlungen in der Russland-Affäre und von der Tatsache ab, dass die US-Regierung am Freitag erste Ämter schliessen müsse, wenn bis dahin keine Anhebung der Schuldengrenze beschlossen werde, kommentierte CMC-Markets-Analyst Jochen Stanzl. "Interessanterweise konnte man sich auf die viel teurere Steuerreform einigen, aber nicht über die Finanzierung der laufenden öffentlichen Ausgaben."

Dennoch: In den USA gibt es laut Stanzls Kollegen Michael Hewson derzeit keine Signale für eine wirtschaftliche Abschwächung. Neue Impulse könnten in dieser Woche weitere Konjunkturdaten setzen, mit dem Arbeitsmarktbericht am Freitag als Höhepunkt. Auftragsdaten der US-Industrie wurden bereits zum Wochenstart veröffentlicht. Zum Vormonat hatten sich die Aufträge nicht so stark verringert wie von Analysten erwartet.

Unternehmensseitig sorgen Übernahmen beziehungsweise Übernahmegerüchte für Schlagzeilen. Die Drogerie- und Apothekenkette CVS will den Krankenversicherer Aetna für rund 69 Milliarden Dollar übernehmen. Eine entsprechende Einigung gaben die US-Konzerne in der Nacht auf Montag bekannt. Die CVS-Aktien verloren zuletzt rund 5 Prozent, die Anteile von Aetna gaben um gut 1 Prozent nach. Am Markt war schon länger über den Deal spekuliert worden.

Zudem spricht laut mehreren Zeitungsberichten der amerikanische Unterhaltungskonzern Walt Disney offenbar erneut mit seinem Rivalen 21st Century Fox über den Kauf zahlreicher Fernsehsender und seinem Hollywood-Studio. Einer der grössten Deals der Mediengeschichte könnte somit doch noch über die Bühne gehen. Die Walt-Disney-Aktien eroberten mit einem Plus von mehr als 5 Prozent die Spitze im Dow-Index. 21st Century Fox verteuerten sich um fast 4 Prozent.

Ansonsten legten auch Aktien von Banken zu, die als Profiteure der Wirtschaftspläne Trumps gelten. JPMorgan gewannen mehr als 2 Prozent, Goldman Sachs mehr als eineinhalb Prozent. Bank of America verzeichneten einen Aufschlag von annähernd 4 Prozent.

Die in diesem Jahr sehr stark gelaufenen Tech-Werte Amazon , Facebook und Netflix gaben am Montag um bis zu 1 Prozent nach. Apple legten leicht zu. Seit Jahresanfang steht bei diesen Papieren ein Kurszuwachs von jeweils um die 50 Prozent zu Buche./ajx/jha/

(AWP)