Auch am breiteren Markt ging es am Dienstag weiter bergab: Der S&P 500 etwa fiel um 1,82 Prozent auf 2641,83 Punkte. Vor allem Einzelhandelswerte fielen dort nach schwachen Zahlen mit deftigen Kursverlusten auf. Auch für die am Vortag schon besonders stark unter Druck geratenen Technologiewerte blieben die Zeiten turbulent. Ihr Auswahlindex Nasdaq 100 erreichte den tiefsten Stand seit April. Er büsste zuletzt 1,89 Prozent auf 6517,59 Punkte ein.

Es gebe aktuell keine Signale für eine rasche Erholung, sagte Analyst James Hughes vom Broker Axitrader. Die Hinweise auf eine Abkühlung in der US-Wirtschaft mehrten sich und die von der Regierung verhängten Importzölle dürften ihren Teil dazu beitragen. Wie schon am Vortag kamen auch am Dienstag wieder schwache Signale vom Immobilienmarkt: Die Zahl der Baubeginne im Oktober war weniger stark gestiegen als von Volkswirten erwartet.

Bei den Einzelwerten stiessen die Zahlen einiger US-Einzelhändler mehrheitlich auf sehr negatives Feedback. So büssten die Papiere von Target 11 Prozent ein. Der nach Walmart zweitgrösste Discounter hatte im dritten Quartal die Erwartungen enttäuscht. Allgemein weckte dies unter Anlegern neue Sorgen um das für die Handelsketten so wichtige Weihnachtsgeschäft.

Vor diesem Hintergrund fand am Dienstag eine Flucht der Anleger aus Einzelhandelswerten statt. Da reichte es den Anlegern auch nicht, dass die Warenhauskette Kohl's besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt hatte. Sie büssten 10 Prozent ein und auch die Aktien von Walmart und Walgreens wurden im Dow mit Abschlägen von bis zu 3,8 Prozent von der getrübten Sektorstimmung in Mitleidenschaft gezogen.

Beim Unterhaltungselektronik-Händler Best Buy lief es am Dienstag für die Aktionäre jedoch etwas besser. Das Unternehmen hatte seine Jahresprognose für den bereinigten Gewinn je Aktie nach oben geschraubt und dabei Analysten positiv überrascht. Der Kurs entzog sich der ausgeprägten Branchenschwäche mit einem Plus von 1 Prozent.

In Dow, der gänzlich ohne Gewinner blieb, waren die Apple-Aktien erneut ganz hinten zu finden. Wie auch im Technologiesektor allgemein drehte sich die Abwärtsspirale bei dem iPhone-Hersteller wegen der Sorgen um den Absatz bei dem Kassenschlager mit einem erneuten Kursrutsch um mehr als 4 Prozent weiter.

Grosse Verlierer waren im Dow ausserdem die Ölwerte mit Abgaben von 2,9 Prozent bei ExxonMobil und Chevron. Als Grund galt hier eine rasante Talfahrt beim Ölpreis. Öl der US-Sorte WTI fiel auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Rohstoffexperten der Commerzbank begründeten den Preisdruck mit einer "reichlichen Versorgung" des Marktes./tih/he

(AWP)