Zuletzt gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,30 Prozent auf 21 777,21 Punkte. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,17 Prozent auf 2482,15 Zähler hoch. An der Technologiebörse Nasdaq beflügelten vor allem die starken Geschäftsresultate von Facebook die Stimmung und bescherten der Aktie ebenfalls ein Rekordhoch. Der Nasdaq Composite stieg um 0,51 Prozent auf 6455,19 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,63 Prozent auf 5988,20 Punkte.

Von besonderer Bedeutung blieb am Donnerstag die Berichtssaison - auch deshalb, weil US-Präsident Donald Trump nicht dazu in der Lage ist, seine auf Wachstum ausgerichtete Agenda umzusetzen. Doch "auch in Abwesenheit von Steuersenkungen und steuerlichen Anreizen entwickeln sich die US-Unternehmen weiterhin gut", sagte Oanda-Experte Erlam. Viele von ihnen schnitten besser ab als erwartet.

So hatten sprudelnde Werbeeinnahmen dem Online-Netzwerk Facebook im zweiten Quartal zu einem überraschend deutlichen Gewinnsprung verholfen. Daraufhin kletterten die Aktien bis auf ein Rekordhoch von 175,49 US-Dollar - zuletzt stand noch ein Plus von 5,57 Prozent auf 174,83 Dollar zu Buche. Beim Bezahldienst Paypal liessen die ebenfalls starken Quartalsresultate und das angehobene Gewinnziel die Aktien um 0,88 Prozent steigen.

Die Titel von Amazon erreichten bei 1074,75 Dollar eine Rekordmarke. Zuletzt konnten sich die Anteilseigner über einen Kursanstieg von 1,75 Prozent auf 1071,20 Dollar freuen, obwohl der Internet-Versandhändler erst nach Börsenschluss seine Resultate veröffentlicht. Auch beim Halbleiterhersteller Intel stehen die Zahlen erst nach der Schlussglocke an - die Aktien gewannen 0,78 Prozent.

Dagegen hatte ein stagnierendes Nutzerwachstum dem Kurznachrichtendienst Twitter einen deutlich höheren Quartalsverlust als vor einem Jahr eingebrockt. Dazu waren der Umsatz und die Werbeeinnahmen deutlich zurückgegangen. Der Aktienkurs stürzte um knapp 13 Prozent ab.

Im Dow besetzte Verizon mit einem Kurssprung von 6,32 Prozent den ersten Platz. Der Telekomkonzern hatte im zweiten Quartal die Zahl seiner Mobilfunkkunden überraschend deutlich gesteigertund baute seine Gewinne deutlich aus.

Dahinter gehörten die Titel von Merck & Co mit plus 3,37 Prozent zu den grössten Gewinnern. Sie profitierten allerdings nicht von Geschäftszahlen des Pharmakonzerns, sondern von einem Rückschlag des britisch-schwedischen Konkurrenten AstraZeneca in der Krebs-Immuntherapie. Von Börsianern hiess es, dies mindere den Wettbewerbsdruck für Merck & Co.

Beim Merck-Rivalen Bristol-Myers Squibb reichten hingegen weder ein gut verlaufenes zweites Quartal noch leicht optimistischere Aussagen zum Geschäftsjahr für gute Stimmung: Die Anteilsscheine büssten 4,25 Prozent ein.

Die Aktien des Düngemittelherstellers Potash legten dank eines überraschend guten Quartalsgewinns um 1,19 Prozent zu. Beim Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) reichte es trotz einer positiven Gewinnüberraschung nur für ein mageres Plus von 0,39 Prozent. Für die Titel des Autobauers Fiat Chrysler ging es an der US-Börse angesichts durchwachsener Geschäftszahlen um 0,38 Prozent nach unten.

Deutliche 3,44 Prozent verloren die Aktien von UPS , obwohl der Logistiker seinen Quartalsumsatz und -gewinn stärker als erwartet gesteigert hatte. Für Praxair-Papiere ging es trotz einer Umsatzsteigerung des Linde-Fusionspartners um 1,62 Prozent bergab.

Beim Kreditkartenkonzern Mastercard mussten die Anleger ungeachtet des überraschend deutlichen Gewinnwachstums im zweiten Quartal ein Kursminus von 1,37 Prozent verkraften - zum Handelsauftakt hatten die Aktien allerdings ein Rekordhoch erreicht. Die zuletzt auch gut gelaufenen Aktien des Chemiekonzerns Dow Chemical , der kurz vor der Megafusion mit Konkurrent Dupont steht, konnten ebenfalls nicht von einer starken Geschäftsentwicklung profitieren: Sie sanken um 0,72 Prozent./gl/he

(AWP)