Einen Dämpfer gab es vom US-Arbeitsmarkt: Statt des erwarteten Rückgangs der Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg diese in der vergangenen Woche um 51 000 Anträge. Tendenziell geht die Zahl der Erstanträge aber seit Beginn des Jahres zurück.

Noch am Vortag hatte der US-Leitindex die Kursscharte ausgewetzt, die der starke Einbruch an den Börsen zu Wochenbeginn angesichts von Konjunktursorgen und Ängsten vor der grassierenden Delta-Variante gerissen hatte. Diese Bedenken hatten die Anleger laut Marktbeobachtern zuletzt zwar wieder beiseite geschoben, doch könnte der überraschende Anstieg der Anträge auf Arbeitslosenhilfe nun wieder für einen Stimmungsdämpfer hinsichtlich der Konjunkturerholung sorgen.

Mit Blick auf die Unternehmen gaben an der Wall Street auch am Donnerstag die Quartalsberichte den Takt vor. Hier fiel auf, dass gute Nachrichten die Kurse in einigen Fällen nicht mehr anschieben konnten. So gaben die Papiere von Dow um 0,9 Prozent nach, obwohl beim Chemieunternehmen die Erholung von der Pandemie mit Volldampf läuft. Der Konzern wies für das vergangene Quartal einen Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar aus und verdiente damit noch deutlich mehr als zum Jahresauftakt.

Ähnlich war die Lage beim Telekommunikationskonzern AT&T . Dieser hatte nach einem guten zweiten Geschäftsquartal die Jahresziele angehoben. Der Aktienkurs gab allerdings um 0,6 Prozent nach.

Unter Druck gerieten die Papiere des Chip-Herstellers Texas Instruments . Nach dem Quartalsbericht vom Vorabend büssten sie 4,4 Prozent ein und belasteten andere Branchentitel wie Micron Technology, NXP Semiconductors und Analog Devices. Den Anlegern missfiel der Ausblick von Texas Instruments auf das laufende dritte Quartal.

Der Biotech-Konzern Biogen erhöhte die Prognosespanne für den Umsatz in diesem Jahr. Die Aktien stiegen um 0,7 Prozent. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Abbott Laboratories hatte dagegen seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr deutlich nach unten geschraubt. Die Papiere büssten daraufhin 1,7 Prozent ein./bek/he

(AWP)