Weltweit wachsen derweil die Zweifel an der Politik des Präsidenten Donald Trump. Zumindest hätten News und Spekulationen aus Washington, wie etwa zum geschassten FBI-Chef oder zum Umgang mit brisanten Geheimdienstinformationen, auf den US-Dollar gedrückt, meint ein Devisenhändler. Nach den enttäuschenden Einzelhandelsdaten vom Freitag sei unklar, ob die US-Wirtschaft das schwache erste Quartal wieder so einfach abschütteln könne wie in den letzten Jahren. Am Nachmittag liefern Daten zur Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung weitere Hinweise zur Entwicklung der US-Wirtschaft.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert um 09.30 Uhr 0,15% auf 9'094,92 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsst 0,27% auf 1'436,24 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,12% auf 10'335,01 Punkte ein. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen zur Berichtszeit 19 im Minus und elf im Plus. Der US-Dollar gibt zum Franken weiter nach und kostet noch 0,9925 CHF.

Die Aktien der UBS (-1,9% auf 16,30 CHF) führen die Blue-Chips-Verlierer vor den Branchennachbarn Credit Suisse (-1,2%) und Julius Bär (-0,9%) an. Am Montag hatte die UBS kurz vor Handelsende mitgeteilt, dass der Singapurer Staatsfonds GIC seine Beteiligung markant abbauen und 93 Mio Aktien an institutionelle Anleger verkaufen will. Die Titel rutschten im Anschluss daran um 1,3% ab. Nun wurde bekannt, dass die Aktien zu 16,10 CHF platziert wurden. Der Entscheid von GIC sei ein weiteres Indiz dafür, dass das Aufwärtspotenzial bei UBS limitiert sei, so ein Analyst.

Ganz im Gegensatz zu den Grossbanken werden die Papiere von Sonova (+1,3%) stark nachgefragt. Der Hörsystem-Hersteller hat in dem Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 auch dank Akquisitionen den Umsatz deutlich gesteigert und sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte stark entwickelt. Für die neue Periode stellt das Management weiteres Wachstum und eine klare Steigerung des operativen Ergebnisses in Aussicht.

Ansonsten sind bei den Blue Chips keine auffälligen Bewegungen auszumachen. Unter leicht erhöhtem Abgabedruck stehen Swiss Re, Adecco oder Vifor Pharma (je -0,3%). Die ehemaligen Galenica-Titel werden allerdings mit 20 CHF ex-Dividende gehandelt und büsst nur 4 CHF ein. Vifor konnte mit dem US-Biopharmaunternehmen Akebia Therapeutics ein Lizenzabkommen zum Akebia-Mittel Vadadustat abschliessen.

Die Index-Schwergewichte Roche (-0,1%), Novartis (-0,2%) und Nestlé (+0,3%) tendieren derweil uneinheitlich. Gut im Plus stehen etwa Kühne+Nagel (+0,4%).

Am breiten Markt sind die Aktien des Immobilienentwicklers Orascom Development (-4,5%) im Anschluss an die Vorlage von Quartalszahlen unter Druck gekommen, nachdem sie im Vorfeld dazu noch um 13% in die Höhe geklettert sind. Orascom hat im ersten Quartal weniger Umsatz erzielt und weist nach wie vor einen Verlust aus, wobei dieser deutlich reduziert wurde.

Die Beteiligungsgesellschaft HBM (Aktie: +1,5%) gab derweil am Dienstagmorgen bekannt, dass sie die Dividende für das Geschäftsjahr 2016/17 um 30 Rappen auf 5,80 CHF je Titel erhöht. Wie bereits bekannt, konnte HBM den Gewinn deutlich steigern.

Uneinheitliche Tendenzen sind bei Santhera (+3,2%) und Kuros (-3,9%) nach Produktnews zu sehen. Santhera will an einem Kongress in den USA positive Phase-III-Daten bei Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) präsentieren. Kuros kündigte derweil die Kommerzialisierung seiner ersten Produkte an und erwägt auch eine Kapitalerhöhung.

mk/tp

(AWP)