Zur derzeit guten Stimmung trage vor allem die US-Notenbank Fed bei, die vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält. Zudem liege das Wachstum in den grossen Industrieländern über dem Trend, und dies werde wohl so bleiben, heisst es in einem Kommentar der Credit Suisse. Dagegen sorgt der von Finanzproblemen geplagte chinesischen Immobilienriese Evergrande weiterhin für Verunsicherung. Zwar hat sich Evergrande mit Gläubigern auf eine anstehende Zinszahlung geeinigt. Doch über eine weitere Fälligkeit äusserte sich das Unternehmen nicht. Die Marktteilnehmer hofften nach wie vor, dass die chinesische Regierung einen ungeordneten Kollaps vermeiden werde, heisst es.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,14 Prozent niedriger bei 11'922,25 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 0,19 Prozent auf 1957,58 und der breite SPI um 0,18 Prozent auf 15'468,11 Zähler nach. Im SLI sind 23 Werte tiefer, fünf höher und zwei unverändert.

Den grössten Abschlag verbucht bei den Blue Chips Geberit (-1,1%) - die einzige Aktie im SMI, die am Vortag bereits schwächer war. Laut Händlern hat der Broker Exane das Rating auf "Underperform" von "Neutral" gesenkt.

Die Aktien von Straumann (-0,6%), Schindler (-0,4%) und ABB (-0,4%) geben einen Teil der Vortagesgewinne ab. Richemont (+0,1%) und Swatch (-0,04%) machen anfängliche Verluste dagegen wett.

Die Bankenwerte UBS (-0,3%) und CS (-0,1%) schwächen sich nach der Erholung der Vortage leicht ab. Das Exposure von UBS gegenüber Evergrande ist laut CEO Ralph Hamers allerdings "unwesentlich". Die Grossbank musste aber einige Nachforderungen an Kunden mit besicherten Krediten stellen, wie Hamers gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg an einer Konferenz der "Bank of America" erklärte. Auch bei der CS hält sich das Engagement der CS-Fonds in engen Grenzen.

Uneinheitlich sind die Pharmatitel. Während Novartis (+0,4%) zulegen, geben Roche (-0,3%) trotz der Mitteilung, dass die Weltgesundheitsorganisation erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfiehlt, nach. Die WHO verweist dabei auf eine Antikörper-Kombination von der US-Firma Regeneron und eben dem Basler Pharmakonzern.

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(AWP)