Die Aktienmärkte befänden sich nach dem Einzug des pro-europäischen Kandidaten Emmanuel Macron in den zweiten Wahlgang in einem Erleichterungsrally, hiess es in Börsenkreisen. Und da Macron gegenüber der Rechtspopulistin Marine Le Pen klarer Favorit sei, werde dieser für die Finanzmärkte positive Fall in den Kursen eingepreist. Allerdings gibt es auch warnende Stimmen mit Aussagen, dass Wahlen nicht auf dem Börsenparkett entschieden würden.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,39% höher bei 8'745,58 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legt 0,24% auf 1'396,51 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 9'871,59 Punkte. An der Devisenfront hält der Höhenflug des Euro gegenüber dem Franken vorerst an. Aktuell kostet ein Euro 1,0831 CHF.

Getragen wird der Gesamtmarkt insbesondere von Novartis, welche im Anschluss an die Publikation von innerhalb der Erwartungen ausgefallenen Quartalszahlen mit einem Plus von 2,0% klar gesucht sind. Analysten machen in erster Linie die Novartis-Tochter Sandoz für den etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Gruppenumsatz verantwortlich. Das sollte allerdings vom Geschäft mit innovativen Medikamenten aufgefangen werden. In diesem Zweig deckt sich die Quartalsumsatzentwicklung zumindest mit den Erwartungen. Auch die Massnahmen bei der mit hausgemachten Problemen kämpfenden US-Tochter Alcon beginnen zu greifen. Dabei wird auf den deutlich höher als erwartet ausgefallenen Beitrag zum operativen Kerngewinn verwiesen.

Noch besser als Novartis schneiden Lonza (+3,6%) im Anschluss an das Quartals-Business-Update ab. Das Unternehmen gibt zwar keine konkreten Zahlen bekannt, zeigt sich aber grundsätzlich mit dem Start ins neue Jahr zufrieden. Der starke Start im Q1 ebne den Weg für ein zweistelliges organisches Umsatzwachstum im ersten Halbjahr, hiess es von Lonza. In der Folge wurden auch die Erwartungen für den Umsatz im Gesamtjahr nach oben revidiert, was in Marktkreisen gut ankommt. Rückenwind gibt zudem die bevorstehende Aufnahme der Lonza-Aktien in den Leitindex SMI, wo die Titel Actelion ersetzen werden.

Zum Spitzentrio gehören weiter Dufry (+1,8%), welche von der langfristigen Verlängerung eines Vertrages mit dem Flughafen in Liverpool etwas Support erhalten.

Gut gesucht sind darüber hinaus Bâloise (+1,1%), Galenica (künftig Vifor) (+0,8%) oder die beiden Luxusgüteraktien Swatch (+1,3%) und Richemont (+0,9%). In diesem Sektor sorgen Pläne in Frankreich für den Kauf von Dior und die anschliessende Ausgliederung der Modesparte in den LVMH-Konzern für etwas Phantasie.

Quartalzahlen hat weiter Schindler publiziert, der Titel gehört mit einem Minus von 0,6% aber zu den wenigen Verlierern. Nach einem durchzogenen Ergebnis und den Kursrekorden des Vortages kommt es hier zu Gewinnmitnahmen. Das vom Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen veröffentlichte Quartalsergebnis liegt beim Auftragseingang und beim EBIT zwar über den jeweiligen Konsenserwartungen, sowohl beim Umsatz als auch beim Reingewinn werden diese allerdings klar verfehlt.

Die grössten Abgaben verzeichnen Swiss Re (-4,2% oder -3,85 CHF), welche allerdings Ex-Dividende von 4,85 CHF gehandelt werden.

Im breiten Markt fallen im Anschluss an die Publikation von Quartalszahlen AMS mit einem markanten Anstieg um knapp 14% auf. Zwar hat das Unternehmen einen Verlust erlitten, der Ausblick von AMS wird in Marktkreisen allerdings als positiv beschrieben.

Ebenfalls nach Zahlen ziehen Feintool (+1,1%) etwas deutlicher und Adval Tech (+0,4%) etwas moderater an, wogegen Phoenix Mecano (-0,3%) leichte Abgaben verzeichnen.

cf/tp

(AWP)