Generell hätten Anleger die jüngsten Inflations- und Zinssorgen etwas beiseitegeschoben und konzentrierten sich stattdessen verstärkt auf die erwartet wirtschaftliche Erholung, die mit den weiterlaufenden Impfkampagnen an Fahrt gewinnen sollte. Dies zeigt sich auch bei den Rohstoffpreisen, die wieder anziehen, aber weiterhin klar unter den Höchstständen liegen. "Unternehmensseitig ist es derzeit extrem ruhig. Aber dies wird sich frühestens Mitte Juli ändern, wenn die ersten Konzerne ihre Halbjahreszahlen veröffentlichen werden", kommentierte ein Händler. Im Tagesverlauf werden Marktteilnehmer dann noch gespannt der Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress folgen.

Der SMI verliert gegen 9.15 Uhr 0,13 Prozent auf 11'979,58 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,11 Prozent auf 1931,40 Punkte und der breite SPI um 0,12 Prozent auf 15'370,77 Punkte. Von den 30 SLI-Aktien stehen 19 tiefer und elf höher.

Mit Abgaben von 2,0 Prozent halten Logitech-Aktien zunächst die rote Laterne. Am Vortag hatten sie noch zu den grössten Gewinnern gezählt. Auch weitere Technologiewerte wie AMS (-0,9%) und Temenos (-0,5%) bauen einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab.

Vor allem aber die Abgaben zwischen 0,6 und 0,1 Prozent bei Roche, Novartis und Nestlé erweisen sich als Bremsklotz für den Gesamtmarkt.

Dagegen setzen sich Straumann mit +0,7 Prozent an die SLI-Spitze. Auch die Versicherer Swiss Re, Zurich und Swiss Life sind mit Aufschlägen zwischen 0,6 und 0,4 Prozent gesucht.

Es sind aber vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe wie Montana Aerospace (+4,2%), Bossard (+3,9%), Ascom (+3,0%) oder Oerlikon (+2,3%), die zu gefallen wissen. Flughafen Zürich (-2,0%) büssen dagegen nach einer Abstufung auf "Verkaufen" durch die Citigroup klar Terrain ein.

hr/uh

(AWP)