Die Vorgaben für den Handelstag waren leicht freundlich. In den USA hatten die Märkte am Vorabend zwar keine klare Richtung gefunden und leicht tiefer geschlossen, in Asien ging es am Morgen dafür jedoch etwas nach oben. Das "Beige Book" des Fed lieferte keine Impulse. Am Vormittag wird die Leistungsbilanz der EU veröffentlicht. Am Nachmittag folgen aus den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Frühindikator.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,17 Prozent tiefer bei 8'816,68 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt hingegen um 0,02 Prozent auf 1'459,03 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) verliert wiederum 0,22 Prozent auf 10'407,25 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel notieren neun im Minus, 18 im Plus und drei (Richemont, Swiss Re, Geberit) unverändert.

Im Fokus stehen Novartis (-1,5%), die nach den Zahlen zum ersten Quartal klar ins Minus gerutscht sind. Der Pharmakonzern ist zweistellig gewachsen und hat die Umsatzerwartungen der Analysten übertroffen. Beim Ergebnis wurden die Erwartungen jedoch nur knapp erfüllt. Hier habe vor allem Alcoa gestützt, während Innovative Medicines hinterherhinke, hiess es in ersten Kommentaren. Die Roche-Genussscheine (-0,5%) liegen ebenfalls tiefer.

Nestlé (+0,1%) kann dem Gesamtmarkt nach Zahlen keine grosse Stütze bieten. Der Konzern verbuchte ein stärkeres organisches Wachstum als erwartet. Der Start ins Jahr sei solide gewesen und das Volumenwachstum habe sich deutlich verbessert. Leicht enttäuscht zeigen sich die Analysten jedoch von der Preisentwicklung. Der Streit mit europäischen Detailhändlern habe einen geringeren Einfluss gehabt als befürchtet, heisst es in Kommentaren.

Unangefochten grösster Gewinner unter den Blue Chips ist ABB (+4,0%). Der Industriekonzern hat durch die Übernahme von B&R bei Auftragseingang, Umsatz und operativem Ergebnis zugelegt und die Analystenschätzungen teils deutlich übertroffen. Das Nettoergebnis war jedoch wie erwartet rückläufig. Das globale Wachstum der Wirtschaft halte an, sei jedoch von Unsicherheiten geprägt, so ABB. Ölpreis und Währungseffekte werden das Ergebnis voraussichtlich negativ beeinflussen.

Auch Dufry (+0,9%), Logitech, Lonza, Adecco und Swiss Life (je +0,6%) können etwas deutlicher zulegen. Sika (-1,6%) notiert mit einem Dividendenabschlag (111 Fr. od. -1,5%) tiefer.

Am breiten Markt hat Sulzer (+3,3%) mit einem starken Wachstum die Erwartungen übertroffen. Insbesondere die Erholung im Öl&Gas-Sektor treibt die Auftragseingänge an. Aus den Turbulenzen um die US-Sanktionen gegen den Grossaktionär Vekselberg rechnet das Unternehmen nicht mit langfristigen Folgen. Die Kosten werden auf 10 Millionen Franken geschätzt.

Der Vermögensverwalter GAM (+1,9%) konnte bei den Kundengeldern und den verwalteten Vermögen stärker zulegen als erwartet. Das Biotech-Unternehmen Idorsia (+0,6%) hat wie erwartet erneut rote Zahlen geschrieben. Die laufenden Projekte würden alle plangemäss verlaufen.

Das Logistikunternehmen Panalpina (unv.) hat Umsatz und Gewinn gesteigert, bleibt mit der Seefrachtsparte aber in den roten Zahlen. Die Ergebnisse liegen über den Analystenschätzungen.

Bereits am Vorabend hat Temenos (+0,1%) Zahlen vorgelegt und insbesondere bei den Lizenzeinnahmen zugelegt. Vontobel (+3,3%) hat sich an der Generalversammlung zufrieden mit dem Jahresstart gezeigt und Kundenvermögen auf Rekordhöhe gemeldet.

Implenia (+0,5%) hat einen Tiefbauauftrag des CERN an Land gezogen. Ex-Dividende werden Tecan (-0,6%), Gurit (-1,6%) und IVF Hartmann (-1,4%) gehandelt.

yr/tp

(AWP)