Die Vorgaben aus dem US-Handel waren leicht positiv. Unterstützung lösten Erwartungen an die Steuerreform von Präsident Donald Trump aus sowie ein festerer Ölpreis. Die US-Verbraucherpreise hatten zuvor für etwas Zinsängste gesorgt. Auch zum Wochenschluss werden wichtige US-Makrodaten im Fokus stehen. Beim SMI könnte es am Mittag mit dem grossen Verfall zu Bewegungen kommen. Die auslaufenden Future- und Optionenkontrakte sorgen am "Hexensabbat" oft für kräftige Schwankungen. Auch in der Schlussauktion rechnen Händler mit Ausschlägen, wenn beim SMI die Kappung der Schwergewichte Nestlé und Novartis Richtung 18% per kommenden Montag berücksichtigt wird.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.35 Uhr 0,28% tiefer bei 9'046,12 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt 0,18% auf 1'453,02 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 10'330,09 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 14 im Minus, zehn im Plus und sechs unverändert.
Schwächster Blue Chip ist das Pharmaschwergewicht Novartis (-0,7%), gefolgt von Swiss Life (-0,6%). Adecco (-0,5%) beenden ebenfalls ihren guten Lauf der Vortage. Die Aktien hatten zuletzt auf die Arbeitsmarktreform in Frankreich positiv reagiert. Auch andere Zykliker wie Schindler, Dufry (je -0,5%) oder Lonza (-0,4%) finden sich auf der Minusseite.
Die Credit Suisse (Aktie -0,5%) hat derweil eine weitere Altlast aus der Finanzkrise bereinigt und einen Vergleich mit einer US-Versicherung im Streit um Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS) geschlossen. Das führt zu einer Vorsteuer-Belastung von 79,5 Mio USD im dritten Quartal. UBS (-0,4%) tendieren ebenfalls etwas tiefer.
Am anderen Ende der Tabelle liegen Julius Bär (+0,6%), die klar positiv auf eine Heraufstufung durch die HSBC auf "Buy" von "Hold" reagieren. Die langfristige Strategie der Bank trage langsam Früchte, heisst es. Partners Group (+0,7%) legen im SMI/SLI am stärksten zu.
Die Roche-Genussscheine notieren derweil unverändert, trotz der Meldung, dass für das Medikament Avastin ein Konkurrenzprodukt auf den Markt kommt. Denn die US-Gesundheitsbehörde FDA hat das Biosimilar Mvasi von Amgen zugelassen. Nestlé (-0,4%) hat zudem in den USA eine Lifestyle-Kaffemarke übernommen.
Am breiten Markt stürzen die Santhera-Aktien nach enttäuschenden Nachrichten zu Raxone mit rund -58% auf 29,65 CHF massiv ab. Der vorberatende Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde hat den Erweiterungsantrag für das Mittel negativ beurteilt. Bei der Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) zeige die eingereichte Studie nicht genügend Wirksamkeit.
Auch Helvetia (-2,2%) zeigen sich nach dem Ausstieg von Raiffeisen unter Druck. Die Bank trennt sich von ihrem 4%-Anteil an der Versicherung vollständig. Die Vertriebszusammenarbeit der beiden Institute werde dadurch aber nicht beeinträchtigt, hiess es. Analysten begrüssen unterdessen den höheren Freefloat der Helvetia-Titel.
Auf der Gegenseite stehen Aevis Victoria (+1,8%) nach positiven Halbjahreszahlen. Der Umsatz wuchs leicht, der Gewinn jedoch nach dem Verkauf von Unternehmensteilen kräftiger.
Zudem legen Georg Fischer (+0,5%) etwas zu, nachdem die Gesellschaft einen Grossauftrag für das Joint Venture GF Linamar aus der Automobilindustrie erhalten hat. Und Kudelski (+0,4%) konnte erneut einen Auftrag für die Tochter Nagra an Land ziehen.
Unterdessen hat Myriad (-9,7%) die Dekotierung von der SIX beantragt. Die Aktien haben im Jahresverlauf mehr als 70% an Wert eingebüsst.
yr/ys
(AWP)