So hatte etwa die Wall Street gestern nach ihrer jüngsten Rekordjagd eine Atempause eingelegt und an den Börsen Asiens ging es am Donnerstag überwiegend nach unten. Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll wird im Handel eher "taubenhaft" interpretiert. Die Währungshüter wollen die Zinsen recht zügig anheben, wobei der Interpretationsspielraum recht gross sei, wie es heisst. In der Schweiz stehen nach Jahreszahlen Swiss Re im Fokus.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,07% tiefer bei 8'579,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt um 0,06% auf 1'361,03 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 9'395,97 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 13 im Minus, 15 im Plus und zwei unverändert.

Nach Jahreszahlen werden die Papiere von Swiss Re um 1,0% nach unten geschickt. Der Rückversicherer konnte - anders als in den ersten neun Monaten 2016 - die Gewinnerwartungen im Schlussquartal nicht erfüllen. Eine kräftige Dividendenerhöhung und die geplanten Aktienrückkäufe werden an der Börse zwar begrüsst, trösten jedoch nicht über die Gewinnenttäuschung hinweg.

Die Aktien anderer Versicherer bewegen sich wenig auffällig: Bâloise gewinnen 0,2%, Zurich Insurance 0,1%, während Swiss Life 0,1% verlieren. Die Grossbankenaktien Credit Suisse (+0,1%) und UBS (unverändert) stechen ebenfalls nicht heraus.

ABB (-0,1%) liegen im Gesamtmarkt. Die Papiere des Technologiekonzerns hatten bereits am Vortag nur moderat auf die Nachricht reagiert, der Finanzchef der südkoreanischen Tochter habe massiv Gelder unterschlagen. Andere zyklische Papiere wie Aryzta (+0,7%), Adecco (+0,1%) und LafargeHolcim (+0,4%) sind derweil leicht gesucht.

Syngenta ziehen um 0,1% an, nachdem ChemChina bereits zum sechsten Mal das rund 43 Mrd USD schwere Übernahmeangebot für den Basler Agrochemiekonzern verlängert hat. Neu gilt die Kaufofferte bis 28. April 2017. Der Schritt kommt aber wenig überraschend, wird doch das Urteil der EU-Kommission am 12. April oder wenige Tage davor erwartet. Die letzte Verlängerung war bis zum 2. März gültig.

Sika steigen um 0,4%. Hier könnte es nach Handelsende interessant werden, wird dann doch der französische Bauriese Saint-Gobain seine Jahreszahlen zeigen und sich eventuell zu seinen umstrittenen Kaufplänen für die Innerschweizer äussern. Sika selbst wird am (morgigen) Freitag die Bücher öffnen. Dabei dürfte sich einmal mehr zeigen, dass sich das Zielobjekt in 2016 deutlich besser als der Jäger entwickelt hat.

Mit News aufgewartet hat der Pharmakonzern Novartis: Für dessen Medikament Zykadia hat die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein beschleunigtes Zulassungsverfahren erteilt. Dabei geht es um den Einsatz von Zykadia als Erstlinien-Therapie bei Patienten mit einer bestimmten Form von Lungenkrebs. Weil dem Präparat in der Indikation von Analysten aber kein Blockbusterpotenzial beigemessen wird, reagieren die Papiere der Basler mit +0,1% kaum darauf. Auch Roche (-0,1%) bewegen sich nicht gross.

Im breiten Markt ist die Berichtssaison mit voller Fahrt unterwegs. Mit Jahreszahlen aufgewertet haben - in alphabetischer Reihenfolge - der IT-Logistiker Also (-1,3%), die Basler Kantonalbank (+0,6%), der Fleischverarbeiter Bell (-7,4%), die auf Konsumkredite spezialisierte Cembra Money Bank (+1,1%) sowie der Baukonzern Implenia (-0,1%).

Beim österreichischen Motorradhersteller KTM hat derweil der Hauptaktionär seinen Anteil gesenkt und 12,1% des Kapitals bei qualifizierten Anlegern platziert. Die Aktien wurden zu einem Preis von 4,90 CHF je Aktie untergebracht - entsprechend büssen die KTM-Papiere an der Börse 12,5% auf 5,03 CHF ein.

Mit der Immobiliengesellschaft Varia US Properties (Aktie: +1,0%) hat sich ein zweiter Börsenneuling gemeldet. Varia hat die Gelder, die sie beim Gang an die Schweizer Börse eingenommen hat, in neue Liegenschaften investiert.

ra/uh

(AWP)