Damit scheint sich die bereits am Vortag eingeleitete Korrektur einer starken ersten Wochenhälfte fortzusetzen. Mit Blick auf die USA seien die Anleger "ungeduldig", was die von US-Präsident Donald Trump versprochenen "phänomenalen" Steuersenkungen angeht, berichtet ein Marktbeobachter. Die unklaren Aussagen der US-Regierung zur Fiskalpolitik würden die Marktteilnehmer verunsichern. Für Interesse dürfte am Freitagnachmittag ausserdem noch Zahlen aus den USA zum Konsumentenvertrauen sorgen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,16% tiefer bei 8'555,83 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt um 0,25% auf 1'354,25 nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 9'367,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 24 im Minus und sechs im Plus.

Bei den Blue Chips sinken Swatch (-1,5%) am deutlichsten. Die Bank Berenberg hat dazu eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen, wobei die zuständige Analystin Risiken für die Profitabilität sieht. Die Konkurrenz im Kerngeschäft, dem mittelpreisigen Segment, intensiviere sich, hinzu komme ein übermässig optimistischer Ausblick vom Management, meint sie. Die Expertin geht von einer langsameren Erholung der Schweizer Uhrenexporte aus. Die Aktien des eher aufs höherpreisige Segment ausgerichteten Richemont-Konzerns büssen nur 0,3% ein.

Auch andere Zykliker wie LafargeHolcim (-1,4%) geben deutlich nach. Händler gehen von einer Korrektur aus, nachdem die Valoren des Baustoffherstellers in den zurückliegenden Wochen stark von der weltweit aufgehellten Konjunkturlage profitierten.

Im Sinkflug befinden sich auch Zurich (-0,6% auf 277,40 CHF). Jeffreys senkt das Kursziel auf 236 von zuvor 273 CHF und das Rating auf 'Underperform' von 'Hold'. Der zuständige Analyst rechnet mit Druck auf die Erträge, was das Dividendenwachstum limitiere. Zudem sei er nicht überzeugt, dass das positive Momentum bei "Life" und "Farmers" andauern wird.

Etwas besser weg kommen andere Versicherer wie Swiss Life (+0,3%) und Baloise (-0,1%) weg. Leichte Einbussen verzeichnen die Papiere des Rückversicherers Swiss Re (-0,2%). Nach den am Vortag veröffentlichten Zahlen gibt es einige Kurszielsenkungen von Analystenhäusern.

Auf der Gewinnerseite stehen Actelion (+0,6% auf 270,30 CHF), allerdings ohne konkrete Neuigkeiten. Die Aktien streben langsam aber sicher auf dem Angebotspreis von Johnson & Johnson zu: 280 USD.

Sika (+0,2%) legen ebenfalls zu, wobei die Gewinne direkt nach Handelsbeginn ausgeprägter waren. Der Zuger Bauchemie- und Klebstoffkonzern vermeldete einen Rekordgewinn, wobei mit den vorgelegten Zahlen die Analystenerwartungen leicht überboten wurden. Neben der kräftigen Dividendenerhöhung kommen vor allem die neuen firmeneigenen Zielsetzungen bei den Analysten sehr gut an, wie es heisst.

Im breiten Markt erholen sich Bell (+1,5%), nachdem die Valoren am Vortag nach Zahlen abgestraft worden waren. Nach den heute präsentierten Jahreszahlen können die Aktien der Basellandschaftlichen Kantonalbank (+0,2%) etwas zulegen. Operativ haben die Baselbieter etwas weniger verdient, aber der Reingewinn hat sich erhöht. Regelrecht abgesackt präsentieren sich die Aktien von Myriad (-15,6%). Das Technologieunternehmen hat im Geschäftsjahr 2016 erneut weniger Umsatz erzielt.

Die KTM-Titel (+0,6%) legen nach einem gewonnen Rechtsstreit einer Tochterfirma zu. Dem Unternehmen fliessen 20,4 Mio EUR plus Prozessentschädigung zu. Ansonsten blicken die Anleger u.a. auf die Papiere von Cassiopea (ungehandelt) und Chemie+Papier (-1,4%), die ihre Jahresergebnisse ebenfalls präsentiert haben.

pr/uh

(AWP)