Allzu optimistisch zeigt man sich im Handel jedoch nicht, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seiner Gesundheitsreform eine empfindliche Niederlage erlitten hatte. Das Vertrauen in den "Dealmaker" sei angekratzt, und ob er mit der sehr viel komplexeren Steuerreform Erfolg haben werde, zumindest fraglich, hiess es. Für seine Steuerpläne hatte Trump an den Aktienmärkten viel Vorschusslorbeeren geerntet.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 12 Uhr 0,16% auf 8'611,03 Punkte. Im frühen Handel war der Kurs bis auf 8'637 gestiegen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt um 0,17% auf 1'363,24 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,13% auf 9'556,23. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 15 im Plus, elf im Minus und vier unverändert.

In einem ansonsten newsarmen Umfeld stehen die schwergewichtigen Roche "Bons" (+0,3%) nach Produktneuigkeiten im Fokus. Der Pharmakonzern hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus die Zulassung erhalten - ohne jede Einschränkung, wie Analysten hervorstreichen. Das Besondere an dem Mittel ist, dass es zur Behandlung beider Formen der Multiplen Sklerose die Zulassung erhalten hat, also auch zur Behandlung der schweren Form PPMS, für die es bislang kein zugelassenes Medikament gibt. Völlig überraschend kommt der FDA-Entscheid allerdings nicht, nachdem die Behörde dem Mittel in der Indikation PPMS im vergangenen Jahr bereits den Status Therapiedurchbruch erteilt hatte.

Fester tendieren auch Novartis mit +0,5%. Die Roche-Zulassung habe eine positive Signalwirkung für dessen Medikament Ofatumumab, heisst es in einem Kommentar von Bryan Garnier. Das Mittel wird ebenfalls in der Indikation PPMS getestet.

Die grössten Gewinne verbuchen die Chemiewerte Lonza (+1,0%) und Syngenta (+0,9%). Die Aktionäre des Agrochemiekonzerns Syngenta warten auf die Bewilligung der Europäischen Kommission als nächste wichtige Hürde für die Übernahme durch ChemChina. Am Berichtstag hat die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung für den Titel bestätigt.

Auch die Bankenwerte CS (+0,8%) und Julius Bär (+0,6%) legen überdurchschnittlich zu, während die Gewinne bei UBS (+0,3%) weniger ausgeprägt sind. Die Aktie knüpfen damit an die relative starke Entwicklung vom Vortag an. Am Berichtstag sei die Stimmung von besseren Bonitätseinstufungen einiger Grossbanken in Deutschland durch die Ratingagentur S&P geprägt, was auch hierzulande für Rückenwind sorge, hiess es im Handel.

Grössere Gewinne verzeichnen noch Swiss Life (+0,7%), Aryzta (+0,5%) und Actelion (+0,5%).

Am Ende der Kurstabelle stehen weiterhin Zurich (-0,7%), die von einer Ratingrückstufung aus dem Haus Baader Helvea belastet werden. Nennenswerte Verluste verzeichnen noch Swatch, Givaudan (je -0,5%), Adecco (-0,4%) und LafargeHolcim (-0,3%). Die am Vortag starken Dufry (-0,1%) notieren kaum verändert. Gerüchte um einen möglichen Einstieg des chinesischen Mischkonzerns HNA beim Reisedetailhändler hatten den Kurs am Dienstag um knapp 4% in die Höhe getrieben.

Am breiten Markt geben die Aktien der Titlisbergbahnen 3,1% nach. Ein Aktionär hat die Kürzung der Dividende auf 7 CHF von 8 CHF im vergangenen Jahr angefochten. Vaudoise-Valoren stehen nach einem schwachen Start aktuell hingegen 0,9% im Plus. Die Versicherungsgruppe hat 2016 leicht weniger Prämien eingenommen und weist auch einen tieferen Gewinn aus, die Dividende bleibt aber stabil.

Auffällig notieren erneut Leonteq mit +4,0%, nachdem der Titel bereits am Vortag über 5% zugelegt hatte.

cp/cf

(AWP)