Dabei war der Leitindex SMI zuerst noch mit leichten Gewinnen in den Handel gestartet, wechselte aber noch innerhalb der ersten Viertelstunde das Vorzeichen. Es folgte eine recht zügige Abwärtsbewegung. Mittlerweile scheint sich der Markt aber auf seinem aktuellen Niveau etabliert zu haben.

Händler sprechen denn auch von einem insgesamt ruhigen Handel mit wenigen Impulsen. Zum Wochenstart hatten gute Konjunkturdaten im In- und Ausland die Kurse gestützt. Eine gewisse Unterstützung geht auch von den Verhandlungen über ein neues US-Konjunkturpaket aus. Die Gespräche halten zwar an, wurden nun aber als konstruktiv beschrieben. Die Hoffnung auf weitere Milliarden für Stützungsprogramme dürfte vor allem die Aktienkurse weiter in die Höhe treiben, meint ein Händler.

Der SMI verliert gegen 10.50 Uhr 0,60 Prozent auf 10'168,41 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, fällt um 0,66 Prozent auf 1'546,04 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,63 Prozent auf 12'578,90 Zähler. Von den 30 SLI-Werten verlieren 22 und acht gewinnen hinzu.

Starke Kursrückgänge bei SGS

SGS kommen mit -4,0 Prozent besonders deutlich zurück. Die Familie von Finck hat ihre verbliebene Beteiligung am Genfer Konzern verkauft. Der Markt brauche nun etwas Zeit, um das Überangebot an Aktien aufzunehmen, meinen Händler.

Dahinter folgen vor allem jene Werte, die zuletzt einen guten Lauf hatten und bei denen Investoren nun Gewinne mitnehmen. So fallen Logitech, Lonza oder auch Givaudan zwischen 3,3 und 1,5 Prozent. Dabei sind Givaudan von den Experten der Citigroup am Morgen auf Neutral hochgestuft worden. Das Kursziel hatte der Experte auf 4'001 Franken mehr als verdoppelt.

Die Vifor-Aktien (-1,5 Prozent) neigen ebenfalls erneut zur Schwäche. Der Konzern wir an diesem Donnerstag seine Halbjahreszahlen vorlegen. Bei Kepler Cheuvreux zeigen sich die zuständigen Experten im Vorfeld vorsichtig. Sie gehen von Corona-Belastungen aus und senken daher auch ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen.

Banken und Tech vorne

Am entgegengesetzten Ende fallen AMS (+4,3 Prozent), UBS (+1,4 Prozent), CS (+1,1 Prozent) und LafargeHolcim (+1,0 Prozent) mit Kursgewinnen auf. Bei AMS verweisen Marktteilnehmer auf die Zahlen des deutschen Chipherstellers Infineon, die stützten. Technologieaktien hätten sich in der Coronakrise zu so etwas wie einem sicheren Hafen für Anleger gemausert, meint ein Händler. Immerhin sei die Branche mit den Dienstleistungen, die sie biete, weitaus schneller in der Lage, sich an die neuen Arbeitsbedürfnisse anzupassen.

Zu den gesuchten Banken verweisen Börsianer auf die europäische Konkurrenz. In den letzten Wochen hätten Banken europaweit keinen einfachen Stand gehabt und auch die Zahlen aus dem Ausland seien teilweise ernüchternd gewesen. Die aktuellen Gewinne seien daher als Gegenbewegung zu sehen.

Zahlen beeinflussen Kurse deutlich

Deutliche Kursbewegungen sind zudem im breiten Markt beim Finanzdienstleister GAM (-3,7 Prozent) und beim Apotheken- und Gesundheitskonzern Galenica (-1,7 Prozent) nach Halbjahreszahlen auszumachen. Bei Galenica sprechen Händler allerdings von Gewinnmitnahmen. Zwar hat Galenica am Morgen seine Umsatz-Guidance erhöht, muss aber bei der Profitabilität Abstriche machen.

Oerlikon (+2,6 Prozent) setzen sich hingegen nach Zahlen positiv vom Gesamtmarkt ab. Vor allem der Auftragseingang ist besser ausgefallen als erwartet. Und hier sorgen insbesondere die stark gestiegenen Orders bei Manmade Fiber für Unterstützung.

Unangefochtener Spitzenreiter sind allerdings die Aktien vom Pennystock Relief Therapeutics, die nach Angaben zur laufenden Corona-Studie um mehr als 100 Prozent steigen.

hr/rw

(AWP)