Der Schweizer Aktienmarkt folgt damit den positiven Vorgaben aus Übersee. Top-Thema bleibt der Handelsstreit der USA mit China und Europa. Das Treffen der G7-Staatschefs am Freitag in Kanada wird dabei mit besonderer Spannung erwartet. Beobachter rechnen mit extrem schwierigen Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt um 11 Uhr 0,47 Prozent auf 8'585,26 Punkte (Tageshoch 8'613). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,59 Prozent auf 1'437,82 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,47 Prozent auf 10'339,30 Punkte.

Grösster Gewinner sind die Aktien von Clariant mit +2,4 Prozent. Laut Händlern profitieren die Titel von positiven Aussagen des Wettbewerbers Umicore und werden zudem durch einen charttechnischen Ausbruch gestützt.

Kühne + Nagel liegen mit +1,8 Prozent ebenfalls in der Spitzengruppe der Blue-Chips. Hier hat HSBC das Rating auf Buy und das Kursziel angehoben. Die Analysten sprechen von einem soliden Fortschritt im ersten Quartal mit einem starken Volumenwachstum ohne einen übermässigen Anstieg der Frachtkosten. In der Branchenstudie wird auch Panalpina (+2,4%) mit einem höheren Ziel bedacht.

Auch die Grossbanken legen stärker zu, nachdem sie sich bereits am Vortag etwas von den Turbulenzen rund um die Italien-Thematik erholt hatten. Die Aussicht auf steigende Kapitalmarktzinsen in den USA wirkt auch hier positiv. UBS (+0,6%), CS (+0,7%) und Julius Bär (+0,7%) gehören zu den Gewinnern. Laut Medienberichten hat die UBS in den vergangenen Monaten mindestens 100 Arbeitsplätze im Asset Management abgebaut.

Positiv auf die Entwicklung bei den Anleiherenditen reagieren auch die am Vortag noch zeitweise unter grösserem Abgabedruck stehenden Assekuranzen. Swiss Life (+1,3%), Zurich und Swiss Re (je +1,2%) gewinnen überproportional hinzu.

Der Rückversicherer hat am Vortag eine Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen US-Dollar bei Investoren platziert. Zurich profitieren laut Händlern von verteidigenden Kommentaren seitens von Analysten bei JPMorgan und Goldman Sachs. Beide US-Investmentbanken erachten die jüngsten Kursverluste im Zusammenhang mit milliardenschweren Anleihenbeständen in Italien als übertrieben.

Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,6%) und Roche (+0,4%) geben etwas Stütze. Roche hatte sich im Nachgang des Krebskongresses Asco in den vergangenen Tagen schwach entwickelt. Nestlé (-0,1%) schliessen an die eher schwache Entwicklung vom Vortag an.

Vifor Pharma (-0,5%), SGS (-0,3%), Sonova und Aryzta (je -0,1%) sind die übrigen Verlierer im SMI/SLI.

Im breiten Markt fallen AMS (+2,5%) mit grösseren Aufschlägen auf. Liberum hat die Aktien mit Buy in die Bewertung aufgenommen. Kudelski (+0,8%) hatte am Vorabend einen Auftrag von einem Kabelnetzbetreiber aus Taiwan gemeldet. Tamedia (unv.) stellt die Printausgabe von "Le Matin" ein und will 41 Stellen streichen.

yr/jr

(AWP)