Dazu kommt mit der unsicheren politischen Lage in Deutschland ein weiterer Risikofaktor für die europäischen Aktienmärkte hinzu. Im Nachbarland der Schweiz waren in der vergangenen Nacht die Verhandlungen für eine sogenannte Jamaika-Koalition zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen gescheitert. Grundsätzlich stehen in dieser Woche aber nur wenige marktbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda. Zudem wird die häufig tonangebende Wall Street am Donnerstag wegen des Feiertages "Thanksgiving" geschlossen bleiben.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert um 08.20 Uhr um 0,38% höher bei 9',218,04 Punkten. Die Spanne bei den Blue Chips ist dabei relativ gross und reicht von -0,4% bis hin zu +2,5%.

Deutlich im Plus werden vorbörslich Roche (+2,5%) erwartet. Das Basler Unternehmen hat am Morgen bekannt gegeben, gleich bei zwei wichtigen Studien die gesteckten Ziele erreicht zu haben. Im Handel werden vor allem die positiv ausgefallen Resultate bei der IMpower150-Studie beachtet. Bei dieser wurde das Immun-Therapeutikum Tecentriq in Kombination mit Avastin und einer Chemotherapie bei Patienten mit einer bestimmten Form von Lungenkrebs getestet.

Novartis (+0,5%) wiederum hat für Tasigna in der EU die Zulassung erhalten. Das Mittel darf künftig als Erst- und Zweitlinien-Therapie zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, die an einer bestimmten Form von Leukämie leiden.

Bei Swatch (+0,5%) steigerten JPMorgan ihr Kursziel deutlich von 275 CHF auf 320 CHF, nachdem CEO Nick Hayek sich in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" optimistisch gezeigt hatte. Auch Branchennachbar Richemont (+0,5%) steht vorbörslich im Plus.

Bei den Finanztiteln hat Julius Bär (+1,3%) bekannt gegeben, dass die verwalteten Vermögen (AuM) per Ende Oktober 2017 auf einen neuen Rekordstand von 393 Mrd CHF nach 355 Mrd per Mitte 2017 gesteigert werden konnten - deutlich mehr als erwartet. Die Analysten von Baader Helvea sprechen in einem ersten Kommentar von einer "sehr guten Performance" des Instituts.

Zu Branchennachbar UBS (-0,4%) hiess es in der "Financial Times", dass die Verhandlungen von acht weltweit tätigen Grossbanken mit der Europäischen Kommission wegen der Teilnahme an einem Devisenhandelskartell voran kämen. Nebst der UBS rüsten sich somit auch Institute wie die Royal Bank of Scotland oder Barclays und HSBC für Vergleichsverhandlungen, die sie laut dem Blatt mehrere Milliarden Euro kosten dürften.

Swisscom (-0,2%) profitiert vorbörslich nicht von der am Wochenende bekannt gegeben vollständigen Übernahme der Unterhaltungsfirma Cinetrade. Bisher hielt der Telekomkonzern 75% an der Teleclub-Besitzerin.

Am breiten Markt gab es eine Reihe von Unternehmens-News. Bei Panalpina (-0,3%) hat sich Chief Operating Officer Andy Weber entschieden, das Unternehmen aus persönlichen Gründen per Ende Jahr zu verlassen. Dormakaba (-0,3%) legt seine Sparten Key Systems und Movable Walls in einem neuen Segment zusammen.

Der Industriekonzern Sulzer (-0,3%) wiederum ernennt Jill Lee zur neuen Finanzchefin. Der bisherige CFO Thomas Dittrich verlässt das Unternehmen per Ende März 2018. DKSH (-0,3%) teilte mit, an einer neuer Finanzierungsrunde bei einem Anbieter für E-Commerce-Dienstleistungen in Südostasien zu partizipieren.

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(AWP)