Die vagen Steuerversprechen des US-Präsidenten Donald Trump aus der Vorwoche haben an den US-Märkten weiter gewirkt. Auch die Treffen mit den kanadischen Premier Justin Trudeau und Japans Premier Shinzo Abe hätten die Befürchtungen in Bezug auf einen protektionistischen Konfrontationskurses mit den wichtigen Handelspartnern zurückgefahren, hiess es. In Deutschland lag derweil das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal leicht unter den Erwartungen. Am Morgen stehen noch wichtige Konjunkturdaten aus anderen europäischen Ländern auf dem Programm. Auch die Anhörung der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen vor dem Senatsausschuss am Nachmittag dürfte aufmerksam beobachtet werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr um 0,04% höher bei 8'466,54 Punkten. Bis auf wenige Ausnahmen bewegen sich die Blue Chips zumeist mit leichten Aufschlägen von bis zu 0,1%.

Credit Suisse (+1,1%) weist unter den SMI-Titeln das grösste Plus auf. Die Grossbank hat zum Jahresabschluss zwar einen höheren Quartalsverlust ausgewiesen als erwartet. Die Rückstellungen für die Einigung im US-Hypothekenstreit haben belastet. Positiv überraschte hingegen der Geschäftsertrag und bei den Kosten wurden die selbstgesteckten Ziele übertroffen. UBS zeigen sich in der Indikation um 0,1% fester.

Stärker zulegen können auch Adecco (+1,1%), ohne dass hier kurstreibende News auszumachen sind.

Dass Actelion (unv.) im wohl letzten Geschäftsjahr als eigenständiges Unternehmen Umsatz und Gewinn nochmals deutlich gesteigert hat, dürfte die Anleger nur nebenher interessieren. Das US-Unternehmen J&J, welches 280 USD pro Actelion-Aktie bietet, will wahrscheinlich am Donnerstag den Angebotsprospekt vorlegen und die Gebotsfrist soll am 3. März starten.

Der Kurs der Zurich-Aktien (+0,1%) wird durch eine Kurszielanhebung im Nachgang der Zahlen durch Berenberg und das Bankhaus Lampe etwas gestützt. Der Berenberg-Analyst sieht den Versicherungskonzern auf dem Weg der Besserung und hebt das Ziel um 30 auf 288 CHF, bewertet aber weiter mit Hold.

Bei Syngenta (-0,5%) hat die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC nach mehr Informationen bei der Prüfung der Übernahme durch ChemChina verlangt. Das Unternehmen rechnet jedoch nicht damit, dass es dadurch zu Verzögerungen kommen wird. Bei der EU-Kommission wird ein Entscheid bis zum 12. April erwartet.

LafargeHolcim (-0,4%) dürften von schwachen Zahlen des Wettbewerbers HeidelbergCement gedrückt werden. Der Konzern hat zwar durch die Italcementi-Übernahme kräftig zugelegt, das operative Geschäft lag aber unter den Erwartungen.

Beim Backwarenkonzern Aryzta (+15%) folgt nach der Gewinnwarnung von Ende Januar der nächste Paukenschlag. CEO Owen Killian, Finanzchef und Operating Officer Patrick McEniff und Amerika-CEO John Yamin haben ihren Rücktritt zum Ende des Geschäftsjahres per Ende Juli angekündigt. Für die Übergangsperiode wurden per sofort drei neue Manager in die Geschäftsführung berufen.

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(AWP)