Auch zu Wochenschluss wirkten Signale der US-Notenbank nach, die am Mittwoch angedeutet hatte, das Tempo ihrer Zinsanhebungen in diesem Jahr nicht zu beschleunigen. Derweil stelle sich in der Eurozone vermehrt die Frage nach Zinserhöhungen, nachdem sich das österreichische EZB-Mitglied Ewald Nowotny in diese Richtung geäussert habe. Am Nachmittag könnten die Daten zur US-Industrieproduktion im Februar und die Stimmungsumfrage der Uni Michigan dem Handel etwas Schwung verleihen. Zudem ist bis dahin am grossen Verfallstag, an dem Futures und Optionen auslaufen, mit erhöhter Volatilität zu rechnen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.20 Uhr 0,03% im Minus bei 8'665,14 Punkten.

Die meisten Blue Chips bewegen sich im vorbörslichen Geschäft kaum vom Fleck, so auch die Schwergewichte Nestlé, Novartis oder Roche nicht, die allesamt nur minim nachgeben. Etwas grössere Einbussen sind dagegen Givaudan (-1,0%) zu sehen. Die US-Investmentgesellschaft hat ihren Anteil an Givaudan leicht gesenkt.

Weiter geben auch bei SGS (-0,6%) oder Swisscom (-0,3%) nach. Im Rahmen einer Sektorstudie hat HSBC das Kursziel leicht zurückgenommen und die 'Hold'-Einstufung bekräftigt. Insgesamt konzentriere sich die Swisscom auf Investitionen in die Infrastruktur, weise eine starke Bilanz auf und biete einen stabilen Dividendenausblick, schreiben die Analysten. Die Aktien der Konkurrentin Sunrise (+0,9%) empfiehlt HSBC zu 'Kaufen'.

Clariant (+0,1%) wird per heutigem Handelsschluss in den SPI Select Dividend 20 Index aufgenommen und könnte davon profitieren. Bei Galenica (kein Kurs) könnte Investor Martin Ebner einen Einfluss ausüben, der sein Engagement verstärkt hat.

Am breiten Markt haben zu Wochenschluss einige weitere Unternehmen aus der zweiten Reihe in der sich dem Ende zuneigenden Berichtssaison ihre Geschäftszahlen vorgelegt. So berichtete das Biochemie-Unternehmen Bachem (kein Kurs) von einer markanten Umsatz- und Gewinnsteigerung. Die Aktionäre profitieren mit einer Dividendenerhöhung vom guten Geschäftsgang, was an der Börse Zuspruch finden dürfte.

Derweil gelang der Online-Reiseagentur Lastminute.com im vergangenen Geschäftsjahr die Rückkehr in die Gewinnzone, was sich allerdings anhand des bereits im Februar publizierten Umsatzes und operativen Ergebnisses EBITDA erahnen liess. Die Gesellschaft kündigte zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm an.

Ausserdem hat der Halbleiterhersteller AMS zum Ausbau des Bereichs optische Sensorlösungen den US-Partner Princeton Optronics übernommen. Damit rüstet AMS mit Blick auf die steigende Nachfrage nach optischen Lösungen unter anderem für Mobilanwendungen und fürs autonomen Autofahren auf. Und die Valiant Bank teilte mit, dass sie die Regionalbank Triba vollständig übernehmen will.

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(AWP)