Der SMI stieg um 0,4 Prozent auf 8847 Punkte. Guten Firmenresultate und besseren Wachstumsaussichten für die Schweiz stand der nachlassende Konjunkturoptimismus der Börsianer in Deutschland gegenüber. Das Barometer für die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft im kommenden halben Jahr sank im März auf den tiefsten Stand seit September 2016. Vom neuen Fed-Chef Jerome Powell erwarten Ökonomen Mittwochabend mehrheitlich eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte.

Gelungen ist das erste Börsendebüt des Jahres. Die Aktien von Asmallworld stiegen auf 14,57 Franken und damit um 50 Prozent über den Referenzpreis von 9,75 Franken. Die Umsätze waren allerdings moderat. Gehandelt werden können nur bestehende Aktien, frisches Kapital nahm das soziale Netzwerk nicht auf. Mit der Börsennotiz will die Firma aus Zürich ihre Bekanntheit steigern und sich Handlungsspielraum etwa für Zukäufe verschaffen.

Bei den Standardwerten überwogen die Gewinner. Regelrecht unter die Räder kam allerdings der Telekomkonzern Swisscom mit 4,6 Prozent Kurseinbruch. Die Aktien von Rivale Sunrise stürzten 6,4 Prozent ab. Die vom französischen Unternehmer Xaviel Niel kontrollierte Telekomfirma Salt steigt ins Festnetzgeschäft ein. Händler befürchten, dass das einen harten Preiskampf auslösen könnte.

Gebremst wurde der Markt von leichten Kurseinbussen des als wenig konjunktursensitiv geltenden Indexschwergewichtes Nestle. Die beiden anderen SMI-Riesen Novartis und Roche gewannen leicht an Wert.

Gefragt waren die Aktien der Banken Credit Suisse, Julius Bär und UBS mit mehr als ein Prozent Kursplus. Auch Versicherungstitel zogen kräftig an. Uneinheitlich zeigten sich die Anteile zyklischer Firmen. Die Titel der Uhrenhersteller Richemont und Swatch stiegen jeweils um 2,2 Prozent. Die Schweiz exportierte im Februar mehr Uhren als erwartet. Positiv für Swatch sei, dass auch die unteren Preissegmente wieder Wachstum verzeichneten, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Auf der Verliererseite zu finden waren dagegen die Aktien von Adecco, Sika und SGS.

Am breiten Markt stiegen die Aktien der Partners Group um 3,5 Prozent. Der Assetmanager steigerte den Gewinn 2017 um 35 Prozent auf 752 Millionen Franken und will die Dividende im vier auf 19 Franken je Aktie anheben. 2018 will das Unternehmen elf bis 14 Milliarden Euro Neugeld einsammeln.

Die Aktien von Evolva zogen 1,7 Prozent an. Der Hersteller von Nahrungsmittelzusätzen rutschte 2017 zwar tiefer in die roten Zahlen. Doch Partner Cargill nimmt die Produktion des gemeinsam entwickelten Süssstoffs EverSweet auf.

Nach gut aufgenommenen Ergebnissen griffen die Anleger zu den Aktien des Mischkonzerns Conzzeta, des Stromproduzenten BKW und der Glasverpackungs-Firma Vetropack. Dagegen reagierten sie enttäuscht auf das Ergebnis von Santhera und trennten sich von den Aktien des Arzneimittelherstellers. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

(Reuters)