Täglich wurden im Personenverkehr 1,29 Millionen Passagiere transportiert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 3,9 Prozent, wie das Unternehmen in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Nebst einem Grundwachstum im Personenverkehr sei dies auf die vermehrt angebotenen Sparbillette zurückzuführen. Das "gute Halbjahresergebnis" gebe der SBB Handlungsspielraum, so seien weitere Preissenkungen im Umfang von zusätzlich 60 Millionen Franken vorgesehen.

Die betriebliche Lage bleibe anspruchsvoll, dies unter anderem wegen fehlender Doppelstockzüge und "einer anspruchsvollen Ressourcensituation beim Personal". Überschattet werde das laufende Jahr durch den Arbeitsunfall eines Kundenbegleiters Anfang August, schreibt die SBB. Bei diesem Unfall wurde ein 54-jähriger Zugchef bei der Abfahrt aus dem Bahnhof Baden AG eingeklemmt, mitgeschleift und tödlich verletzt. Schuld war der defekte Einklemmschutz der Zugtüre.

Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr beträgt 124,3 Millionen Franken (Vorjahr: 115,2 Millionen Franken). Hauptgrund sei die positive Entwicklung bei den Erträgen. Auch der internationale Personenverkehr habe sich positiv entwickelt, so sei die Nachfrage nach Nachtzügen gestiegen. Geplant ist, mit dem Fahrplan 2020 den internationalen Schienenpersonenverkehr auszubauen, um den Kunden eine Alternative zum Fliegen anzubieten.

Die finanzielle Situation im Güterverkehr bleibt anspruchsvoll, wie es weiter heisst. Das Ergebnis von SBB Cargo Schweiz sank trotz Abbau von 9 Millionen Franken staatlicher Abgeltungen von 2,16 Millionen Franken im Vorjahr auf 0,25 Millionen Franken, was einem Minus von 88,4 Prozent entspricht.

Das Halbjahresergebnis von Immobilien beträgt 179 Millionen Franken (Vorjahr: 147 Millionen Franken). Diese Zunahme um 21,3 Prozent sei auf Gewinne aus Immobilienverkäufen zurückzuführen.

Die Kundenpünktlichkeit im Personenverkehr bleibe mit 90,7 Prozent (Vorjahresperiode 90,7 Prozent) stabil. Leicht verschlechtert habe sich die Anschlusspünktlichkeit auf einen Wert von 97,0 Prozent (Vorjahr 97,2 Prozent). In der Westschweiz und im Tessin sowie auch einzelnen Strecken sind die Werte niedriger, wie es weiter heisst.

(SDA)