Nieder sei der Mann "mit der grossen Pinzette", halten die GaultMillau-Kritiker fest. "Er verblüfft, begeistert, überlässt nichts dem Zufall." Seine Gerichte seien auf Anhieb zu erkennen.

Der "Dolder"-Chefkoch wird im GaultMillau seit langem geführt. 2013 wurde er etwa als einer der Aufsteiger des Jahres gefeiert. Ermüdungserscheinungen zeige Nieder auch nach zehn Jahren am gleichen Herd nicht, halten die Testesser fest. Dafür sei der Mann viel zu ehrgeizig.

Nun hat Heiko Nieder die Höchstnote erhalten (20 Punkte wurden in der Schweiz noch nie vergeben). Er ist landesweit der siebte 19-Punkte-Chef.

Nur Franck Giovannini ("Restaurant de l'Hôtel de Ville", Crissier VD), Bernard Ravet ("Ermitage des Ravet", Vufflens-le-Château VD), Didier de Courten ("Hotel Terminus", Sierre VS), Philippe Chevrier ("Domaine de Châteauvieux", Satigny GE), Andreas Caminada ("Schauenstein", Fürstenau GR) und Peter Knogl ("Cheval Blanc" im "Grand Hotel Les Trois Rois", Basel) sind derzeit so hoch bewertet.

Für Heiko Nieder braucht es für eine grossartige Küche eine Zusammensetzung verschiedener Ingredienzien: "Handwerk, Intellekt, Intuition, Wissen - von allem ein bisschen."

Als Köchin des Jahres 2019 zeichnet der Gastronomieführer Marie Robert vom "Café Suisse" in Bex (VD) aus. Die 30-Jährige, die neu 16 Punkte erhielt, lasse es in ihrem kleinen Restaurant krachen - mit stilsicheren, ausgefeilten und oft spektakulären Gerichten, heisst es im am Montag publizierten GaultMillau 2019.

Als Aufsteiger in der Deutschschweiz werden Walter Klose ("Zum Gupf", Rehetobel AR, 18 Punkte) sowie Sebastian Zier und Moses Ceylan ("Einstein Gourmet", St. Gallen, 18 Punkte) geführt. Klose wird für seine klassische Küche gerühmt, Zier und Ceylan für ihre freche, moderne.

Als Aufsteiger im Tessin gilt Mattias Roock ("Castello del Sole", "Locanca Barbarossa", Ascona TI, 18 Punkte), in der Westschweiz Armel Bedouet ("Royal Manotel", "L'Aparté", Genf, 17 Punkte). Als Entdeckungen des Jahres führen die GaultMillau-Tester Pascal Steffen ("Roots", Basel, 16 Punkte), Jeroen Achtien ("Vitznauerhof", Vitznau LU und "Sens", Davos GR, 16 Punkte), Marco Campanella ("La Brezza", Ascona TI, 16 Punkte) und Bert de Rycker ("Le Rawyl", Randogne VS, 15 Punkte).

(SDA)